Frage
Wir sind eine Gruppe von 5 Personen.
Alle waren bisher in unterschiedlichsten Bereichen des Gesundheitswesens tätig.
Wir kennen uns bereits seit unserer Studienzeit. Jetzt wollen wir uns zu einer
Genossenschaft zusammenschließen. Das Besondere unseres Konzeptes: Wir wollen
ganzheitliche Betreuungsleistungen anbieten für Menschen über 60 Jahre. Unser Ziel
ist es, die Vitalität dieser Menschen länger zu erhalten (Ernährung, Sport,
Freizeit, usw.) und Pflegebedürftigen zu helfen, Wege aus der
Pflegebedürftigkeit herauszufinden. Hätte ein solches Konzept eine Chance? Was
könnten wir noch beachten?
Eine
wirklich geniale Idee, denn es scheint
in unserer Gesellschaft eine Art „Glaubenssystem“ zu sein, dass es angemessen
sei, höhere Pflegestufen „anzustreben“, statt die umgekehrte Sichtweise
einzunehmen, von höheren Pflegestufen „zurückgestuft“ zu werden. Warum nicht
wieder gänzlich aus einer Pflegebedürftig herauszukommen und das
Leben wieder ohne „Pflege“ zu führen?
Eigentlich
müsste jede Krankenkasse (schon der Begriff ist das Problem) sofort mit Ihnen
Kontakt aufnehmen und Ihren Ansatz begrüßen, sogar für das Konzept „Werbung“
machen. Und man könnte das z.B. zum Anlass nehmen, eine Fernsehsendung zu
entwickeln, die z.B. heißen könnte: „Die
Mutmacher“. Wir sind sicher, die Einschalt-Quoten wären überraschend gut.
Sie sind
wahrscheinlich bereits selbst drauf gekommen, dass es merkwürdig ist, weshalb einfach
in der Gesundheitspolitik keine Diskussion in Richtung „weg von Krankheit und Pflege“ geführt wird, noch nicht einmal „versuchsweise“.
Selbst sich sonst so fortschrittlich aufführende Parteien, lassen dazu alle
Phantasie ruhen. …
Der
Einfluss derer, die von Krankheit und Gebrechen leben, ist enorm, denn bei
denen steht wirklich viel Geld auf dem Spiel und Aktionäre erwarten schließlich
einen Anstieg der Ertrags- und Gewinnkurven …
Der
Grundtenor unseres Gesundheitswesens lautet lustiger weise:
„Mit Krankheit (und Pflege) verdient
man Geld.“
Das (für
jeden sichtbare) Ergebnis folgt dieser Idee:
Die Kosten
steigen enorm und gleichzeitig nehmen
Krankheiten, Gebrechen und Pflegebedürfnis sogar noch Jahr für Jahr zu.
Wenn das
kein Erfolg ist? Fragt sich nur, für wen?
Besonders
wichtig an Ihrem Konzept ist auch die Sichtweise, mit der Sie die Genossenschaft
aufbauen wollen. Ob bewusst oder unbewusst, lassen wir mal außen vor.
Wichtig ist allein, dass dieses
genossenschaftliche Projekt einen besonders wertvollen Beitrag für das Ganze
leistet.
Sie
berücksichtigen nicht nur, dass es Ihnen selbst als „CoopStarter“ gut gehen
soll.
Sie leisten auch zugleich einen
Dienst für das Ganze.
Je mehr
Menschen es – mit Ihrem Ansatz – gelingt, lange vital das Leben zu genießen,
umso größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Spur andere Menschen
folgen und – irgendwann – kommt dann auch die Gesundheits- und Sozialpolitik
dahinter, dass es keinen Sinn macht, immer mehr Geld in Krankheit und Pflege zu
stecken, ohne sich der eigentlichen Hintergründe bewusst zu werden. …
Nach dem
Thema „Entrepreneurship“ hat man jetzt sogar „Genopreneurship“ „erfunden“. Bei den „Entrepreneuren“ ging es zuvörderst
um den Erfolg für das Unternehmen.
Wie sich das „Projekt“ auf die Gesellschaft
auswirkt, blieb weitgehend außen vor.
Bleibt zu hoffen, dass sich „Genopreneurship“
dieser Sichtweise nicht anpasst.
Was man
vielleicht bei „Konkurrenzunternehmen“ (noch) akzeptieren muss, sollte nicht Vorbild für Geno Startups sein!
Eine Genossenschaft ohne
ganzheitliche Folgenbeurteilung?
Das wäre
so ähnlich, wie eine Fahrgemeinschaft zu bilden, um dann in einem Auto mit
schlechten CO2-Werten zu fahren ….
Wer sich so fortschrittlich als „Gemeinschaft“
aufstellt, sollte nicht vergessen, über den Tellerrand hinauszuschauen …
Eine Rechtsform, wie eine
Genossenschaft, wird auf Dauer für „Startups“ nur dann attraktiv sein, wenn sie
auch „Faszination“ nach außen
ausstrahlt.
Wir begrüßen, dass im „CoopGo-Konzept“ auf „Folgenbeurteilung“ für „Coop-Starter Wert
gelegt wird.
(Gern
können Sie „CoopTransform“ Ihre Fragen zusenden. Wir werden unsere Antworten –
möglichst zeitnah - entweder einzeln oder innerhalb eines gleichen
Themenkomplexes veröffentlichen. CoopTransform unterstützt die kooperative Bewegung CoopGo – www.CoopGo.de )