Presseveröffentlichung
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Familien in
Genossenschaft – Ein dynamischer Trend mit vielen Varianten und interessanten
Lösungswegen.
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DEGP
Fachtagung zeigt, dass mittels Genossenschaften sowohl interessante
wirtschaftliche, wie auch soziale oder familienbezogene Konzepte zu realisieren
sind.
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Vielschichtiger
könnte es kaum sein, was inzwischen alles unter dem Begriff „Familien-Genossenschaft“
verstanden wird. Die Fachtagung „Familien
entdecken Genossenschaften“ des Deutsch-Europäischen Genossenschafts- u.
Prüfungsverband e.V. (DEGP) führte Menschen zusammen, deren Beweggründe von
großer Spannbreite waren. Bei den einen ging es um „handfeste“
Wirtschaftsthemen, wie Unternehmensnachfolge, Re-Start oder Erbfragen. Bei
anderen Interessenten standen wohnwirtschaftliche Lösungen im Vordergrund und
wiederum andere waren an sozialen Themen interessiert, wie Kindergärten,
Altenpflege oder Wohnbetreuung interessiert …
„Für alles gibt es
eine passende genossenschaftliche Lösung“ – mit dieser Aussage eröffnete der Vorstand des DEGP
– Gerd K. Schaumann – die Fachkonferenz für Familien-Genossenschaften in
Berlin. „Wir sind uns durchaus der Kühnheit einer solchen These bewusst“ – so
der DEGP-Vorstand, möchten jedoch vorwegnehmen, dass diese Aussage inzwischen
in langjähriger Verbands-Arbeit gut verifiziert wurde. Es ist geübte Praxis
unseres Verbandes, nicht zu warten, bis Gründer ihre Unternehmensideen an den
Verband herantragen. Der DEGP ist seit einiger Zeit dazu übergegangen, auch
aktiv Lösungsbereiche zu identifizieren, Rahmenkonzepte zu entwickeln und für
deren Umsetzung geeignete Unternehmer (Vorstände, Mitglieder) zu finden und
zu begeistern.
Im
Kern wirkt eigentlich jede Genossenschaft wie eine Art „Familie“. Werte wie
Vertrauen, Partizipation, Selbsthilfe und Selbstverantwortung sind
„familientypisch“. Wer mit so geschärftem Blick durch die Lande geht, wird
unschwer entdecken, wo, welche Themen zur (genossenschaftlichen) Lösung
anstehen könnten und wie man dazu die passenden Konzeptionen entwickeln kann.
Es hat sich im DEGP bewährt, dazu gezielt die „Anwender“ zu finden und
zusammenzuführen. Deshalb geht es bei dieser Konferenz auch nicht nur darum,
bereits bestehende Konzepte vorzustellen, sondern auch weitere Menschen dafür zu gewinnen, in eigener Regie
bestehende Konzeptionen zu prüfen, diese als „Startup“ umzusetzen.
Zunächst
ging es darum, bestehende Projekte aus den Bereichen Kindergärten,
Seniorenbetreuung und Schule vorzustellen. Beeindruckendes wurde hier
geleistet und darüber berichtet. Die Projekte machten Mut zur Nachahmung.
Familiengenossenschaften mit sozialpolitischen Hintergründen, so die
Referenten, sind heute gern gesehene Partner von Kommunen und durchaus auch
von Unternehmen. Dies ist „Selbsthilfe und Selbstorganisation“, die sofort
einsichtig und nachvollziehbar ist. Soziale „Brennpunkte“ sind seit jeher ein
Terrain für genossenschaftliche Lösungswege gewesen und werden es bleiben.
Anders
jedoch z.B. das Thema „Unternehmensnachfolge“. Hier werden – auch von Kammern
und Unternehmensberatungen – genossenschaftliche Lösungen gern ignoriert, so
Herr Olaf Haubold, Unternehmensberater mit dem Schwerpunkt Genossenschaften.
Seine Erfahrungen zeigen, dass in Situationen von Unternehmensnachfolge zu
wenig „ganzheitlich“ gedacht und gehandelt wird. Dabei geht es längst nicht
nur darum, einen gelungenen unternehmerischen „Stabwechsel“ zu organisieren,
sondern zugleich auch die mannigfaltigen Interessen der bisherigen
Unternehmer und dessen Familie zu berücksichtigen. Haubold erläuterte diese
Zusammenhänge anhand von Praxisbeispielen sowohl aus dem Handwerk, wie auch
von mittelständischen Industrie- bzw. Dienstleistungsunternehmen. Erfahrungsgemäß
sind die Unternehmerfamilien insbesondere an einem reibungslosen
Betriebsübergang interessiert, der auch die Vermeidung erbschaftsteuerrechtlicher
Aufwendungen optimal berücksichtigt. Die
Empfehlung von Haubold war für alle Teilnehmer leicht einsichtig und
nachvollziehbar: Das Thema Unternehmensnachfolge sollte bereits längere Zeit
vor dem eigentlichen Wechsel thematisiert und von den Familien mit besonders
qualifizierten Berater geplant werden. So können Lösungen erarbeitet werden,
die alle beteiligten Parteien zufrieden stellen.
Haubold erläuterte Beispiele, wie
mittels einer familiengenossenschaftlichen Lösung alle Interessen in
Einklang gebracht werden können und so „SmartCoop-Lösungen“ möglich werden.
Seine Empfehlung: Wirklich intelligente Lösungen benötigen eine 360o-Sicht.
Die gesicherte unternehmerische Betriebsfortführung ist ebenso wichtig, wie
die gesicherte Vermögenssituation der Familie.
Herr
Frank-P. Evertz, Genossenschaftsberater, konzentrierte sich auf den Aspekt
Erbrecht. Nicht selten, so Evertz, sind die starren gesetzlichen Vorgaben des
Erbrechts unzureichend, um optimal die Interessen der Erblasser und Erben zu synchronisieren.
Hier bieten genossenschaftliche Lösungen oftmals interessante Lösungswege – auch
in Verbindung mit einer genossenschaftlich strukturierten Unternehmensnachfolge. Da Erbrecht und Steuerrecht quasi eng
ineinander verzahnt sind, bedarf es der Einbeziehung von qualifizierten
Steuerberatern. Es macht wenig Sinn, genossenschaftliche Lösungen zu
präsentieren, die steuerlich zu ungewollten Belastungen führen. Nicht selten
kann eine Wohnungsbau-genossenschaft hierbei interessante Perspektiven eröffnen.
Der
DEGP Vorstand wies darauf hin, dass der Verband eine Fachgruppe
„Familiengenossenschaft“ gegründet hat, der spezialisierte Unternehmensberater,
Genossenschaftsberater, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Fachjuristen
angehören, die sowohl genossenschaftliche Lösungen – unterstützend –
entwickeln, wie bestehende Lösungen genossenschaftlich optimieren helfen.
Anfragen
können per Mail an info@menschen-machen-wirtschaft – Stichwort
Familiengenossenschaft – gerichtet werden.
Wegen
des großen Zuspruchs wurde beschlossen, weitere Konferenz zum Thema
„Familiengenossenschaften“ auf Ebene der Bundesländer durchzuführen.
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