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GENOSSENSCHAFTEN sind wichtiger Teil eines Modernen KOOPERATIONS-Wesens. Sie bilden die Struktur für einfaches, schnelles und effektives Zusammenwirken für MENSCHEN in unterschiedlichsten Situationen. Eine passende Struktur zu haben, ist eine gute Ausgangsposition. Wer in "GRUPPEN-VORTEILEN" denkt, hat ein wesentliches Prinzip von Kooperation (Coop) verstanden. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig an-gepasst werden. Danke für euere Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft. Koordination / Redaktion: Gerd K. Schaumann

18.12.2011

EnergieGenossenschaften im Fokus von Versicherungen und Finanzdienstleistung

Makler berichten: Genossenschaftliche Prinzipien werden beim Vermögensaufbau für Kunden immer gewichtiger!

Dieser Entwicklung entsprechend hat der seit einiger Zeit regelmäßig stattfindende Direktkontakt im VerbändeNetzwerk der Deutschen Kooperations- und Genossenschaftswirtschaft (MMW),  zwischen Genossenschaften, Genossenschaftsverbänden einerseits und Versicherungen sowie anderen Finanzdienstleistungs-Gruppen andererseits, bereits gute Ergebnisse gezeigt, wie die MMW-Fachkonferenz „Kooperative Finanzierungsinstrumente“ in Leipzig deutlich zeigte.

Was vor zwei Jahren noch unvorstellbar war, ist heute zu einer Selbstverständlichkeit geworden, die sich für alle Seiten vorteilhaft zu entwickeln scheint, so resümierte Gerd K. Schaumann vom Vorstand des MMW-Netzwerkes in seiner Begrüßungsrede. Gemeint war, dass es heute keine Berührungsängste zwischen Maklern, Versicherungen, Fondsakteuren und anderen Finanzgruppen mit Genossenschaften mehr gibt - besonders gilt das natürlich für den Energiesektor.

Im VerbändeNetzwerk gibt es inzwischen die fest installierte gemischte Fachgruppe „Kooperativer Vermögensaufbau“, in dem Vorstände und Aufsichtsräte von größeren Genossenschaften gemeinsam mit Verbandsvertretern und Vertretern der Finanz-, Versicherungs- und Kreditwirtschaft, neue Modelle zum Vermögensaufbau entwickeln. Dabei ist der selbst gewählte „Verhaltens-Kodex“ recht beachtlich, denn es geht nicht nur um irgendeinen Vermögensaufbau, sondern dieser Vermögensaufbau basiert auf ethischen, nachhaltigen, transparenten und ganzheitlichen Bezügen, er verbindet z.B. Teilhabe und Ertrag mit den Werten Klimaschutz und Atomausstieg.

Ein Vertreter eines Maklerverbandes brachte es auf den Punkt: Die Interessen unserer Kunden haben sich zum Teil dramatisch gewandelt. Während es früher ausreichte, auf eine relativ hohe Rendite zu verweisen, möchte der Kunde von heute, genau  wissen, welchem (guten) Zweck sein Engagement dient.

In einer Umfrage, die MMW jüngst in Kooperation mit über 15 größeren Maklerbüros durchführte, wurde deren Klientel nach der den vorrangigen Motiven bei ihrem privaten Vermögensaufbau befragt. Das Ergebnis war mehr als überraschend:  Wurde ein positiv besetzter Zweck, wie z.B. „Förderung des zügigen Umbaus der Energieversorgung in Richtung ……“  Erneuerbare Energien,   CO2-Reduzierung, rasche Reduzierung des Atomstroms, etc. angeführt, waren die Interessenten durchaus bereit, auch eine geringere Rendite in Kauf zu nehmen.

Auch wenn die Umfrage nur bei gut 350 Kunden erfolgte, die Teilnehmer der Fachkonferenz konnten die Tendenz der Ergebnisse in Bezug auf  ihre eigenen Branchen- bzw. Erfahrungsbereichen bestätigen.
Im VerbändeNetzwerk werden solche Umfragen zwar gern zur Kenntnis genommen, dennoch entsprechen sie nicht unbedingt den Zielen von MMW. Der Vorstand begründete das sinngemäß damit, dass es weniger Sinn mache, Rendite gegen Werte „aufzurechnen“, weil das wirtschaftlich unnötig sei, da z.B. Energiegenossenschaften inzwischen längst unter Beweis stellen, dass sie als Wirtschaftssubjekte schlechthin konzeptionell und ertragsbezogen attraktiv genug sind, um von den Menschen akzeptiert zu werden. Wenn zusätzlich auch gesellschaftlich Wertbezüge die Beteiligungsmotive zusätzlich steigern, sei allerdings dagegen nichts einzuwenden; nur sollte der Eindruck nicht erweckt werden, dass die Mitgliedschaft / Beteiligung an dieser oder jener Unternehmensform zuförderst an Wertbezügen festzumachen sei.

Eine solche Differenzierung würde aus Sicht von MMW den derzeit rasanten Zustrom in kooperatives Kapital möglicherweise unnötig blockieren. Ein Vergleich, ob Fonds-Engagement, Versicherungen oder Mitgliedschaften in Genossenschaften nun „besser“ sei,  eine solche Diskussion möchte man bei MMW nicht führen. Es geht nicht um gegeneinander, so das Fazit des MM-Vorstandes, sondern um einen offenen Wettbewerb, wo zukünftig das Vertrauen der Menschen bei ihrer Geldanlage hin tendiert. "Wir wollen die Menschen überzeugen, nicht überreden", so verlautete es bei MMW selbstbewusst zum Abschluss der Konferenz und man wertete es als wichtiges Signal für die Zukunft, dass immer mehr Makler, Versicherungs- und Finanzvermittler, sich darum bemühen, das „Geheimnis Genossenschaft“ zu erschließen.

Die Zeit scheint reif, für Neues Denken, so Gerd K. Schaumann, und wir bei MMW sind offen für neue Projekte, wie diese sich in dem begonnen Dialog mit einigen Versicherungen bereits abzuzeichnen beginnen.     

Anhand von ausgewählten Beispielen von Energiegenossenschaften wurde erläutert, dass eine Rendite von 8 und mehr Prozent auch dann gut zu erwirtschaften sein, wenn man sich marktüblicher Energie-Erzeugungs-Technik bediene.

Seit einiger Zeit bemüht man sich deshalb im VerbändeNetzwerk allerdings auch verstärkt um die Effizienz der Erzeuger-Technik.  Unter dem Slogan „Das Beste ist das Richtige für den Förderzweck“ (von Genossenschaften) wird inzwischen systematisch – in Verbindung mit Fachhochschulen und Ingenieurbüros – nach technischen Innovationen quasi „gefahndet“.

Der dem Netzwerk angeschlossene pvdp Prüfungsverband hat dazu eine „Wirkungsgrad-Analyse“ durchgeführt und die verschiedenen (marktüblichen) Erzeuger-Techniken untereinander und mit denen von Innovationen verglichen, die sozusagen kurz vor der Marktreife stehen.  Das Ergebnis war überzeugend: Wenn allein die „Stellschrauben“ Jahres-Stunden-Leistung und Wirkungsgrad (Input-Output-Relation) nur relativ geringfügig nach oben zu verschieben sind, lassen sich relativ problemlos Renditen auch von über 10% stabil erzielen, wobei auch gute Rücklagen zu bilden sind, den Unternehmenserfolg nachhaltig stabil zu machen. Dabei müssen auch keineswegs Kompromisse an guten CO2-Werten gemacht werden!

Da der Zusammenhang von Technik-Effizienz und Rendite für alle Teilnehmer der Konferenz signifikant und offenkundig war, wurde beschlossen, in die künftige Zusammenarbeit auch (innovative) Technik-Hersteller einzubeziehen, um Möglichkeiten zu prüfen, aussichtsreiche Entwicklungen systematisch zu forcieren, was z.B. auch die Gründung gemeinsamer Entwicklungsgesellschaften beinhalten kann.

Die nächste gemeinsame Fachkonferenz wird sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Finanzdienstleister-Richtlinie und Genossenschaften“ befassen.