Willkommen

GENOSSENSCHAFTEN sind wichtiger Teil eines Modernen KOOPERATIONS-Wesens. Sie bilden die Struktur für einfaches, schnelles und effektives Zusammenwirken für MENSCHEN in unterschiedlichsten Situationen. Eine passende Struktur zu haben, ist eine gute Ausgangsposition. Wer in "GRUPPEN-VORTEILEN" denkt, hat ein wesentliches Prinzip von Kooperation (Coop) verstanden. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig an-gepasst werden. Danke für euere Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft. Koordination / Redaktion: Gerd K. Schaumann

15.08.2013

Energieerzeugung mit E-Generation-2.0 -Technologien heißt auch: Erneuern ohne verteuern!


Nicht nur Energiegenossenschaften benötigen jetzt zukunftsfähige Technologien


Die Preisschraube der Energiekosten dreht sich unaufhaltsam weiter. Keines der bisher vorgelegten Lösungskonzepte vermag die Bürger wirklich zu überzeugen. Zweifellos, die Erneuerbaren Energien haben ihre Handicaps, aber ursächlich für die Entwicklung sind sie nur zu kleinen Teilen. Eher scheint es bei den Energie-Konzernen an Mut zu innovativen Lösungen zu fehlen. Aber das heißt nicht unbedingt, sie für die Probleme allein verantwortlich zu machen. Ein Blick auf die Bereiche Forschung und Forschungsförderung in Deutschland zeigt: Wirklich innovativen Lösungen sind nicht in Sicht. Anlass genug, alles daran zu setzen, auch die Entwicklungen im Ausland, insbesondere den USA, sich genauer anzusehen. Solche Lösungen kommen unseren Vorstellungen von E-Generation-2.0 schon recht nahe. Wir haben uns solche Lösungen genauer angesehen und sind überzeugt, dass es sich lohnt, näher und intensiver sich mit solchen Lösungen zu beschäftigen. Denn in Deutschland  und im Ausland tut sich – leider oft ignoriert - einiges, vor allem auch außerhalb des universitären Bereichs. Skepsis bei den einen, Euphorie bei den anderen Gruppen – klar. Aber das Schwächeln an wahrhaft überzeugenden Lösungen auf eher traditioneller Basis, sollte uns offen machen, vorurteilsfrei das Neue zu testen …

Der Struktur des MMW VerbändeNetzwerkes gehören inzwischen eine Vielzahl von Energiegenossenschaften an, die alle – mehr oder weniger – darauf hoffen, dass die staatliche Förderpolitik um EEG und KWG in der derzeitigen Form fortbesteht. Und wenn nicht? Sicherlich eher unwahrscheinlich, dass rückwirkend Einschnitte in zugesagte Förderungen geschehen. Aber wirklich sicher ist man sich da nie …
Bedeutender ist jedoch, wie solche Förderung auf die Zukunft hin wirkt. Und da liegt die eigentliche Crux, denn – so Gerd K. Schaumann, Vorstand bei MMW – unsere Energiegenossenschaften benötigen für ihre Zukunftssicherheit zugleich Planungssicherheit.

Um mit der Energie-Zukunft angemessen umzugehen, hatte deshalb MMW zu einer Konferenz „Zukunftsfähige Energiegenossenschaften benötigen zukunftsfähige Energien“ eingeladen.
Dazu diskutierten in Halle jüngst Energie-Wissenschaftler und Zukunftsforscher mit Vertretern von Energiegenossenschaften. Erfreulich, auch solche Bereiche zeigten Interesse, die Genossenschaften als interessante Alternative zu Fonds und anderen Lösungen sehen. Hinzu kamen Entwickler, Erfinder und Repräsentanten solcher Energie-Erzeugungs-Technologien, die gemeinhin als „E-Generation-2.0“ zusammengefasst werden.

Unter E-Generation-2.0-Technologien werden vor allem solche Formen der Energieerzeugung verstanden, die u.a. folgende Voraussetzungen erfüllen:

·         C02-frei Energie erzeugen können (zumindest weitestgehend);
·         Energie im Dauerbetrieb (24 Std.) produzieren und somit keine „Netzprobleme“ verursachen;
·         Keine Gesundheitsrisiken bedeuten;
·         Sowohl individual, wie auch regional und zentral funktionieren;
·         Wirtschaftlich selbsttragend sind, d.h. ohne staatliche Dauerforderung Sinn machen.

Wer solche Maßstäbe an bestehende Techniken aktuell anlegt, sieht sich weitgehend enttäuscht, denn alle Technologien, gleich ob von Energiekonzernen wie z.B. Vattenfall oder auch von „Kleinerzeugern“ und  z.B. von Greenpeace Energy eG präferiert und eingesetzt, sie alle entsprechen (noch) nicht dem Standard von E-Generation-2.0.

„Das müssen wir uns einfach eingestehen, und wir können die Augen nicht verschließen, wenn wir z.B. von unseren Energiegenossenschaften gefragt werden, wie zukünftig deren gesetzlicher  Förderzweck optimal zu gestalten ist“, so der Vorstand von MMW.

Irgendwie sitzen wir alle in einem „Boot“ konstatierte ein Wissenschaftler zum Ende der Konferenz, denn es scheint so zu sein, dass wir maximal von einer „technologischen Brücke“  auf dem Weg zu einer wirklichen Energiewende sprechen können, eine Energiewende, die letztlich auch die Bürger unseres Landes mittragen können und wollen.

Die vorgestellten Projekte aus dem Bereich E-Generation – obwohl nicht alle schon ihre Bewährungsproben bestanden haben - waren für die Anwesenden beeindruckend genug, um mittels einer Resolution einstimmig zu beschließen, von der Politik eine Wende zur derzeitig praktizierten „Quasi-Ausgrenzung“ solcher Technologien zu fordern.

Für den Vorstand von MMW begründete das Gerd K. Schaumann so: Wir haben intensiv geprüft, ob z.B. Solar- oder Windprojekte subventionsfrei funktionieren können, wir haben geprüft, ob eine Zwischenspeicherung Sinn macht, und wir haben ebenso geprüft, wie sich die Interessen der Energie-Konzerne zu E-Generation-2.0-Projekten verhalten könnten. Das hat uns ermutigt, von so etwas wie einem möglich werdenden „SmartCoop“ sprechen zu können. Beide Gruppen sind letztlich Nutznießer solcher technologischer Entwicklungen. Es spricht deshalb auch wenig dafür, es sich leisten zu können, sich weiterhin diesen Technologien  zu verschließen. Im Gegenteil, es könnte sogar zu vermuten sein, dass man gemeinsam die Bemühungen dieser Konferenz unterstützen wird.

Und dazu stellte das MMW-VerbändeNetzwerk – ganz umsetzungsorientiert – das Projekt „SmartCoop-Energy Valley“ (SEV) vor, das unter dem Motto „Jetzt dem Land eine sichere Energie-Zukunft mit neuem Gesicht und neuem Schwung geben“, umgesetzt werden soll. Der Schwerpunkt von SEV soll sein, Energie-Parks speziell für E-Generation-2.0-Produkte zu schaffen. SmartCoop heißt dabei auch offen zu sein, solche Projekte gemeinsam, z.B. mit Vattenfall und/oder Greenpeace Energy, zu initiieren. 

Analog der Bewegung,  die damals von Silicon Valley ausging, soll von SmartCoop Energy Valley (SEV)  eine Initialzündung ausgehen, vielleicht noch Trennendes zu überbrücken und sich gemeinsam zu intelligentem Handeln -wegen der Bedeutung der Thematik für unser Land - zu befähigen.

Eigens für die weitere Ausgestaltung des SEV-Konzeptes wurde eine gemischte Fachgruppe gebildet, der möglichst bald auch Vertreter der Energiekonzerne und Vertreter der Gruppe der Erneuerbaren Energien angehören sollen. Eine entsprechende Konferenz ist bereits ebenso in Vorbereitung, wie die Vergabe zur Erstellung eines Planungs-Konzeptes, welches auch z.B. Standortanalysen und Aussagen zur wirtschaftlichen Akzeptanz beinhalten soll sowie die Möglichkeiten zur Kooperation mit Bund, Land, Regionen und großen wie auch kleineren Energieerzeugern darstellen soll.

Der Vorstand von MMW wurde beauftragt entsprechende Vorgespräche mit politischen Vertretern und Vertretern der Energieerzeuger zu führen.    




13.07.2013

ZUKUNFTSFORUM ENERGIE


Wege zur besten Energie der Zukunft: Chancen – Risiken – Blockaden

 

Mit dem  ZUKUNFTSFORUM  ENERGIE„ will das MMW VerbändeNetzwerk den Diskussionsprozess zur energiepolitischen Entwicklung in Deutschland befördern und Menschen die Möglichkeit geben - aktiv theoretisch und vor allem praktisch - sich an diesem spannenden Veränderungsprozess zu beteiligen.

 

Unser Netzwerk heißt nicht nur  „MENSCHEN MACHEN WIRTSCHAFT“, sondern dies ist auch unser Programm. Dafür halten wir kooperatives Handeln für angemessen. Natürlich setzt wirtschaftliches Handeln auch die Entscheidung für eine einfache und leicht zu handhabende Unternehmensstruktur voraus. Wir meinen, GENOSSENSCHAFTEN sind dafür gut geeignet. Natürlich kann auch in anderen Formen kooperiert werden.

 

Aus einer Vielzahl von Fragen der letzten Monate greifen wir zunächst die auf, die ein verallgemeinerbares Interesse beinhalten. Wir sind sicher, dass sich aus den Antworten weitere Fragen ergeben werden. ...

 

Wir sprechen bewusst von einem „ZUKUNFTSFORUM“. Damit wollen wir vor allem anregen, sich über neue Wege Gedanken zu machen, vor allem solche, die wirklich innovativ sind. Wer z.B. den Weg geht, sich in Energiegenossenschaften zu engagieren, hat einen Förderzweck zu berücksichtigen, und das meist langfristig. Investitionen von heute können jedoch möglicherweise bereits in einigen Jahren technologisch überholt sein. Was wäre dann mit dem Förderzweck? Was sich anfangs gut rechnete, kann sich bereits in ein paar Jahren als „Belastung“ herausstellen. ... Neuinvestitionen? Was passiert mit dem „Rückbau“? Wie stabil bleibt staatliche Förderung? ...

 

Das sind Fragen, denen sich heute kein verantwortungsbewusster Vorstand oder Aufsichtsrat eines kooperativen Unternehmens entziehen kann. Was aber wären sinnvolle Ratschläge?

 

Wie die Welt der Energie-Technologie z.B. in 5 oder 10 Jahren aussehen könnte, kann man erahnen, wenn man sich die Mühe macht, dazu rechtzeitig und kontinuierlich zu recherchieren, z.B. im Internet.

 

Das ZUKUNFTSFORUM ENERGIE will dazu anstoßen. Und wäre dazu sinnvoller, als MENSCHEN miteinander direkt in Kontakt zu bringen.

 

Abschließend ein wichtiger Hinweis: Unsere Antworten sollen lediglich als Lösungshinweise verstanden werden, sozusagen, als ergänzende Anregungen. ZUKUNFTSFORUM ist also nicht als „Technologie-Forum“ gedacht, wo Wissenschaftler hochkomplexe Sachverhalte (meist nicht gerade verständlich) darlegen. Nein, das wollen wir nicht. Wir wollen lediglich den Denkprozess für wirtschaftliches Handeln anregen, sozusagen Impulse geben, Investments genauer zu prüfen. Denn das erwarten – gerade bei Genossenschaften – die Menschen.

 

Es steht viel für Genossenschaften auf dem Spiel: Sie hat den Ruf zu verteidigen, die bei Weitem sicherste Rechtsform zu sein (0,13%). Und Vertrauen ist einer der wichtigsten Gesichtspunkte, nach denen Menschen – in unsicher wirkenden Zeiten – ihre Entscheidungen ausrichten werden.

 

Wir hoffen auf einen regen – und durchaus auch kontroversen – Meinungsaustausch. Und vor allem gilt: Ihre Fragen sind wichtig!

 

Wir freuen uns auf eine spannende gemeinsame Aufgabe und darauf, dass immer mehr MENSCHEN bereit sind WIRTSCHAFT selbst aktiv mitzugestalten!

07.07.2013

Könnten § 34 f GewO und andere "Vermittlungsregelungen" in Bezug auf Genossenschaften sogar verfassungswidrig sein?


Erstes Fachgutachten des  pvdp Prüfungsverbandes  und MMW VerbändeNetzwerkes e.V. zum Umgang mit dem bestehenden Recht vorgestellt.

 

Solange Genossenschaften im recht übersichtlichen Umfeld ihre Mitglieder ansprachen, war für alle die „Welt noch in Ordnung“. Wer hätte auch damit gerechnet, dass in wenigen Jahren, sich diese „Welt“ derart verändern würde, dass der Gesetzgeber sich aufgerufen fühlte, deren Mitgliederwachstum zu reglementieren. Zwar begründete man dies mit dem Gedanken des Verbraucherschutzes. Das wiederum bestreiten zunehmend mehr Stimmen. Dort spricht man immer offener von gezielten „Wachstumsblockaden“. Auch wenn man so weit nicht gehen will, muss doch kritisch angemerkt werden, dass einige der reglementierenden „Spielregeln“ überzogen erscheinen. Um wenigstens etwas Klarheit im verordneten Zusammenwirken von Genossenschaft und Dienstleistern (Vermittlern) zu schaffen, wurde ein Fachgutachten in Auftrag gegeben, das über die Verbände zu beziehen ist. Die mögliche Verfassungswidrigkeit soll in einem weiteren Gutachten überprüft werden

 

Die Vorstellung des ersten Fachgutachtens in Leipzig erfolgte im Rahmen einer Informationsveranstaltung des MMW VerbändeNetzwerk der Deutschen Genossenschafts- und Kooperationswirtschaft (Menschen Machen Wirtschaft) e.V. mit dem Tenor „Genossenschaftliche Souveränität und staatliche Aufsicht“.

 

Für das MMW VerbändeNetzwerk erläuterte Gerd K. Schaumann (Vorstand) die recht ungewöhnliche Art der Präsentation eines Fachgutachtens. Er führte u.a. dazu aus:

 

Wir freuen uns, dass es gelungen ist, das deutsche Genossenschaftswesen – in recht kurzer Zeit – aus einer Art „Entwicklungsstarre“ zu lösen und zu einer der interessantesten und „begehrtesten Handlungsstruktur für Menschen mit Gemeinsinn werden zu lassen.

 

Sicherlich hat das Jahr 2012 der UN geholfen und hat der Aufruf - „Genossenschaften – ein Gewinn für Alle“ - gute Unterstützung für die bereits seit einigen Jahren erlebbare Dynamisierung des Genossenschaftssektors bedeutet. Aber der Trend war bereits da, er wurde nur verstärkt. Und genau dieser Trend kam nicht von ungefähr. Prof. Kreibich (Weltzukunftsrat und Berater der Bundesregierung) sieht zu Recht einen langfristigen gesamtgesellschaftlichen TREND in Richtung (wirtschaftliche) Kooperation.

 

Wir meinen, dass dieser TREND eine natürliche und richtige Antwort der MENSCHEN in diesem Lande ist, die:

 

1.   Verunsichert sind durch Krisenerfahrung und Krisennachrichten über einst für stabil gehaltenen Bereichen, wie Banken und Versicherungen.

2.   Wissen wollen, was mit ihren Geldern passiert, wohin z.B. investiert wird und ob dies mit ihren ethischen und sozialen Vorstellungen konform geht.

3.   Mitgestalten wollen beim Einsatz und – natürlich auch dem Ergebnis bezüglich ihres eingesetzten Geldes

 

Diesem Weg nennen wir SMARTCOOP. Menschen kooperieren intelligent für ihren Nutzen. Nun mag es eine Gruppe geben – und die ist inzwischen beachtlich groß -, die den Förderzweck „Kooperationsvorteil“ keineswegs auf „Gewinnausschüttung“ bzw. Rendite reduziert. Deren Motive können - z.B. bei Energiegenossenschaften oft vorfindbar – lauten: Die Unterstützung einer nachhaltigen, zügigen Energiewende. Das mag alles wie eine „Finanzanlage“ erscheinen, ist aber im Kern nicht so von den teilnehmenden Menschen gesehen oder gewollt.

 

Diese Differenzierung fehlt komplett beim § 34 f GewO !

 

Die Kernbegründung zu allen Reglementierungen ist schlussendlich der (angebliche) Schutz des Verbrauchers. Was aber, wenn der Verbraucher sich selbst nicht als Verbraucher, sondern sich z.B. als Umweltschützer definiert? Das ist mit Sicherheit keine „Finanzanlage“! Würde aber „zwangsweise“ – nach jetziger Lesart – als solche definiert werden. Ein Blick in die Materialien zum Erwerb der IHK-Qualifikationen für Finanzdienstleister macht deutlich, wie aus Sinn sein Gegenteil wird. 

 

Das VerbändeNetzwerk verfolgt mit Sorge, dass die Reglementierungen letztlich auch die Funktion haben werden, weiteren Wachstum in Richtung Kooperations- und Genossenschaftssektor zu blockieren.

 

Um dies zu verhindern, fordern wir Gesetzgeber und Parteien auf, zu ihren zahlreichen positiven Äußerungen im Jahre 2012 zurückzukehren und die diversen Richtlinien und „Schutz-Gesetze“, die systemwidrig den Genossenschaftsbereich behindern, auf den Prüfstand zu stellen. Sie alle waren 2012 begeisterte Anhänger von „Genossenschaften – Ein Gewinn für Alle“. Von dieser Begeisterung ist in Regelungen wie z.B.  § 34 f GewO oder Kapitalanlagengesetz nur wenig zu spüren.  

 

Natürlich nimmt das VerbändeNetzwerk den Verbraucherschutz ernst. Gleichzeitig muss jedoch die Frage erlaubt sein, ob der Schutz für Teilhaber von außen kommen muss, wenn er viel besser von innen kommen kann, denn jede Genossenschaft hat demokratisch legitimierte Gestaltungs- und Kontrollgremien mit weitreichenden Einflussmöglichkeiten.

 

Wir erleben bereits jetzt, wie eine Behörde (BaFin) sich über das Genossenschaftsrecht  hinwegsetzen und anordnen kann, dass Mitgliedschaften „rückabzuwickeln“ sind. Eine nachgeordnete Behörde hat im Rahmen der diversen Reglementierungen inzwischen gegenüber Genossenschaften einen unkontrollierten Machtzuwachs erfahren, der auch vor dem Grundgesetz (Art. 12 und Art. 14) nicht Halt zu machen scheint.

 

Das Fachgutachten bietet geeignete rechtliche Hinweise, mit der aktuellen Situation umzugehen bzw. zurecht zu kommen. Sicherlich ein richtiger und wichtiger Schritt. Es kann jedoch keine Lösungen für den wirklichen Kern des Problems bieten.

 

Und diesen Kern sieht das VerbändeNetzwerk vor allem in der tendenziellen Verfassungswidrigkeit zahlreicher Regelungen. Deshalb wird neben Gesprächen mit Regierung und Parteien durch Rechtswissenschaftler geprüft, inwieweit diese Normen in die verfassungsmäßigen Rechte von Genossenschaften eingreifen. Dies soll ggf. auch durch eine Verfassungsbeschwerde geklärt werden.

Für das MMW VerbändNetzwerk ist die verfassungsgeschützte Absicherung der genossenschaftlichen Autonomie von hoher Qualität, um ein weiteres Aufwachsen eines nach kooperativen Spielregeln funktionierenden Wirtschaftssektors zu gewährleisten.   

07.06.2013

Betriebliche Altersversorgung jetzt mit bAV-Genossenschaften optimieren


Dem Erfolg der Energiegenossenschaften folgen jetzt die bAV-Genossenschaften ...

Im VerbändeNetzwerk Menschen Machen Wirtschaft (MMW) hat sich ein neues Thema fest etabliert: Die reale VISION, Betriebliche Altersversorgung (bAV) mit effektiven genossenschaftlichen Strukturen zu verbinden und augenscheinliche Probleme der BAV als „SmartCoop“ zu lösen.

Dazu wurde bereits eine „hochkarätige“ Arbeitsgruppe gegründet – so Gerd K. Schaumann vom MMW Präsidium – die bereits Lösungsansätze wesentlicher Essentials vorgelegt hat.

Der Grund, warum sich das Genossenschaftswesen dieser Thematik zugewendet hat ist recht offenkundig und naheliegend: Das bisher dominante Versicherungswesen „schwächelt“ – und eine Besserung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil. Inzwischen hat bereits der Gesetzgeber aktiv Vorsorge getroffen, um im Falle von insolvenzgeneigten Situationen, Versicherungen vor dem „Absturz“ zu bewahren. Das einst als sicher geglaubte Versicherungswesen scheint – aus Sicht des Gesetzgebers – bereits so „trudelfähig“, dass Vorsorgemaßnahmen getroffen wurden.

Frank-Peter Evertz, praxisnaher Berater und Mitglied der Arbeitsgruppe verwies zu Recht auf § 89 VAG (Versicherungsaufsichtsgesetz), wonach – zur Vermeidung von Lebensversicherungs-Insolvenzen – Leistungsminderungen wirksam werden können. Das Pikante dabei: Auch im Falle von Leistungsminderungen müssen die Versicherungsnehmer die bisherigen Beitragshöhen weiter zahlen!

Olaf Haubold, Vorstand einer Mitgliedgenossenschaft und ebenfalls Mitglied der Arbeitsgruppe analysierte den Stand der betrieblichen Altersvorsorge, die dort innewohnenden Probleme aus rechtlicher und steuerrechtlicher Sicht und zeigte Lösungen auf, wie die Unternehmen dann besondere Vorteile generieren, wenn sie Genossenschaftsbeteiligungen im Betriebsvermögen zur Rückdeckung der betrieblichen Altersvorsorge halten.

MMW wird profunde  Kenner zur Betrieblichen Altersversorgung (Wissenschaftler, Rentenberater zur bAV, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, etc.) in einem Fachbeirat  „SmartCoop-BAV“ integrieren. Diesem Fachbeirat werden zugleich auch entsprechend ausgewiesene Kenner des Genossenschaftswesens angehören. Eine MMW vorliegende Studie kommt zur Überzeugung, dass dieser Weg nicht nur alle Beteiligte SINN macht, sondern auch nachhaltigen Erfolg verspricht.

Gerd K. Schaumann dankte dem Vorstand der 1. Deutschen Vorsorgegenossenschaft, Herrn Ralf Grundig, für die Konsequenz und das gute Konzept, mit dem die Genossenschaft sich bereits mit der Umsetzung dieses wichtigen und richtigen Themas befasst.

Weiter wurde bekannt, dass MMW ein eigenständiges Fachinstitut zum Thema Genossenschaften im BAV-Sektor errichten wird. Ihm sollen - nach Abschluss einer kurzfristigen Erprobungsphase - zahlreiche Wissenschaftler, Vertreter der Berufsgruppen Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Steuerberater, Berater zur BAV und sonstige Experten angehören, gut verzahnt mit Managern aus „BAV“-Genossenschaften.

Obgleich eigentlich jede Genossenschaft, gleich ob Wohnungsbau, Landwirtschaft, Dienstleistung, Handwerk, usw. als Beteiligungsunternehmen für Unternehmen mit BAV gelten kann, wird MMW – in Verbindung mit dem BAV-Fachinstitut – Einfluss auf Akzeptanz, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit solcher Partnerschaften nehmen. Das soll z.B. durch entsprechende Zertifizierungen, Bildung von SmartCoop-Aufnahme-Pools und Formen der Rücksicherung geschehen. Über ein spezielles einzurichtendes Internet-Portal soll den potenziellen Unternehmenskunden Transparenz und geeignete Auswahlmöglichkeit gegeben werden.

Lothar Kühne (Präsidium MMW) machte deutlich, dass ein solcher Weg nur dann – quasi als historische Chance für ein Modernes Genossenschaftswesen – dauerhaft Erfolg haben wird, wenn die „BAV“-Genossenschaften exzellent geführt und gemanagt werden. Deshalb sind - mit den MMW angeschlossenen - Genossenschaftlichen Prüfungsverbänden bereits besondere Überwachungs- und Berichtssysteme vorbereitet worden. Außerdem hat MMW sogenannte „Patronatsgenossenschaften“ initiiert, deren Aufgabe es u.a. sein soll, das Kontroll- und Überwachungssystem systematisch an die neuen Aufgabenstellungen anzupassen, sozusagen für einen stetigen Innovationsfluss in Richtung „BAV“-Genossenschaften der Verbändestruktur zu leisten, die deren BAV-Attraktivität weiter steigern soll.

Insgesamt sind drei Patronatsgenossenschaft von MMW geplant, wovon bereits die GenoTrust eG und die Smart Coop Energies eG seit einiger Zeit zertifiziert sind und der erfolgreiche Abschluss des Zertifizierungsprozess der Smart Coop Management eG bevorsteht.

Das abschließende Resümee dieses „Meilenschrittes“ für das Genossenschaftswesen fasste der Vorstand von MMW mit den Worten zusammen: Wir sind mit diesem Konzept unserer VISION, eines optimalen, nach kooperativen Spielregeln funktionierenden Wirtschafts- und Finanzsektors, einen wichtigen Schritt nähergekommen. Wir haben es geschafft, mit dem Thema BAV, in relativ kurzer Zeit, recht nahe auf Augenhöhe mit einem der größten Wirtschaftsbereiche des Landes, der Versicherungswirtschaft, zu kommen. Im Jahre eins nach dem von der UN in 2012 kreierten „Jahr der Genossenschaften“ zeigen nunmehr nicht nur die Energiegenossenschaften, sondern auch „BAV“-Genossenschaften, was es heißen kann, wichtige gesellschaftliche Probleme kooperativ – sozusagen im „SmartCoop-Stil“ - zu lösen.

31.03.2013

Coop-Watch und Zertifikate schaffen Vertrauen und beeindrucken potenzielle Investoren und Teilhaber


 Genossenschaften und Kooperationen punkten mit Transparenz, nachhaltig guter Rendite, Zertifikaten und dem Konzept Coop-Watch.

 

Finanzvermittler sind wahrlich nicht zu beneiden. Im Umfeld zu den Neuregelungen zur Gewerbeordnung (§34f GewO) sind die Anforderungen an den Vertrieb erheblich gestiegen. So müssen z.B. Aussagen in Protokollen niedergelegt werden, welches Produkt für den Kunden geeignet ist und warum es dem konkreten Kunden zu empfehlen ist. Es wird nicht mehr ausreichen, sich nur auf die Marketingunterlagen des Produktpartners zu verlassen, im Zweifel muss der Finanzvermittler deren Inhalte – zumindest nach Plausibilitätsgesichtspunkten – selbst prüfen. Ein „weiter so“ wird immer schwieriger. Darauf haben hat das MMW VerbändeNetzwerk der Deutschen Genossenschafts- und Kooperationswirtschaft e.V. zügig reagiert und bietet ihren Mitgliedsverbänden und deren Unternehmen verschiedene Ratings und Zertifizierungsformen an. Ziel ist es, gerade jetzt den kooperativ aufgestellten Wirtschaftssektor noch attraktiver für Privatkapitalgeber zu gestalten.

 

So, wie in der gesamten Wirtschaft üblich, wird auch der kooperativ aufgestellte Wirtschaftssektor sich sukzessive in kleine, mittlere und auch größere Einheiten entwickeln. So fasste vom Vorstand des MMW VerbändeNetzwerks, Gerd K. Schaumann Aussagen der Auftrags-Studie „Kooperationen im Trend“ zusammen. Zu vermuten ist, dass zumindest in mittleren und größeren Einheiten – mehr als bisher – systematisch und auch unter Einbeziehung externer Vertriebe - Eigen- und Fremdkapital eingeworben wird. Das bisher übliche „Bankgespräch“ wird zumindest nicht mehr die einzige Kontaktstelle bleiben, mit denen Kooperationen neue Investitionen, neue Standorte oder gar ihre internationalen Ambitionen besprechen und verhandelt werden.

 

Aus gutem Grunde setzte man deshalb bei MMW die geübte Tradition fort und  führte im Rahmen der Konferenz „Investitionen in Kooperationen“ Manager von Genossenschaften und Kooperationen mit potenziellen Investoren zusammen.

 

Zahlreiche Genossenschaften und Kooperationen präsentierten ihre Unternehmen und stellten ihre Tätigkeitsfelder und die Investitionsmöglichkeiten dar. Dabei wurde besonderer Wert darauf gelegt, den Förderzweck des Unternehmens eingehend zu erläutern. Diese (bisher nur) für Genossenschaften gesetzlich festgeschriebene Verpflichtung, die Teilhaber angemessen in den Genuss des Erfolgs zu bringen, gilt natürlich auch für sog. investierende Teilhaber (Mitglieder). Kooperationsmodelle aus den Bereichen Energie, Gesundheit und Vorsorge fanden besonderes Interesse der Vertreter von mittleren Fonds. Neben anderen Gruppen wurde aufmerksam registriert, dass auch Interessenten aus dem Ausland und der Versicherungswirtschaft teilnahmen.

 

Seitens MMW stellten Gerd K. Schaumann und Frank-Peter Evertz (Deus Deutsche Sozietät eG) neue Strategien vor, mit denen MMW in Verbindung mit seinen Kooperationspartner – besonders Wirtschaftsprüfer, Anwälten und dem pvdp Prüfungsverband Deutscher Wirtschaft-, Sozial- u. Kulturgenossenschaften e.V. - den schon ehedem recht „komfortablen“ Sicherheitsaspekt im Genossenschafts- und Kooperationssektor - ausgestalten wird.

 

Beispielhaft wurden die Modelle „Zertifiziertes Förderzeck-Konzept“ und „Coop-Watch“ näher erläutert. Während es beim zertifizierten Förderkonzept um eine Art Rating geht, bei dem regelmäßig die erfolgswirksamen Unternehmenspotenziale überprüft und ggf. korrigiert werden, handelt es sich bei Coop-Watch um ein Investitionskontrollsystem besonders für größere Investitionen, im Rahmen dessen dem Investor regelmäßige Informationsberichte zur Entwicklung des Unternehmens und seiner Investition gegeben wird. Ein Investor kann – sofern dies gewollt und vereinbart ist – quasi tagaktuell die Entwicklung seines Investments nachvollziehen und somit rechtzeitig intervenieren. Sofern es sich bei dem Investor um einen Teilhaber am Unternehmen handelt – was eigentlich dem  kooperativen Denken entspricht - kann er außerdem selbst über die Gremien des Unternehmens, zeitnah und wirksam,  adäquates Umsteuern veranlassen.

 

Zusammengefasst verband Schaumann das Konferenzergebnis mit dem Ausblick: Wir sind dem Ziel einen guten Schritt näher gekommen, die „Gunst der Stunde“ durchaus nutzend, Wege in Richtung eines kooperativ aufgestellten Wirtschafts- und Finanzsektors - als reale Optionen zu den traditionellen Strukturen - beharrlich weiterzuentwickeln. Wir haben Vertrauen verstärkt, Interesse ausgeweitet und fast so etwas wie eine verstetigte Kooperation angebahnt. Wo ehedem nur „schmale Feldwege waren, bestehen jetzt schon gut asphaltierte Landstraßen“. In nächster Zeit können wir es schaffen, sogar die ersten Kommunikations-Autobahnen zwischen kooperativen Unternehmen und kleineren und größeren Investoren zu bauen, resümierten die Teilnehmergruppen einvernehmlich.