Willkommen

GENOSSENSCHAFTEN sind wichtiger Teil eines Modernen KOOPERATIONS-Wesens. Sie bilden die Struktur für einfaches, schnelles und effektives Zusammenwirken für MENSCHEN in unterschiedlichsten Situationen. Eine passende Struktur zu haben, ist eine gute Ausgangsposition. Wer in "GRUPPEN-VORTEILEN" denkt, hat ein wesentliches Prinzip von Kooperation (Coop) verstanden. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig an-gepasst werden. Danke für euere Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft. Koordination / Redaktion: Gerd K. Schaumann

26.04.2012

Ostdeutsche Genossenschafts- und Prüfungsverbände zeigen sich solidarisch.

Genossenschaften in Thüringen und Sachsen müssen nicht „auswandern“



Was zunächst wie ein „schlechter Scherz“ klang, scheint inzwischen ernsthaften Hintergrund zu bekommen: Ein großer Teil der Genossenschaften in Sachsen und Thüringen ist irritiert über die Entwicklungen um und in einem der großen traditionellen Genossenschaftsverbände in Ostdeutschland. Noch vor Jahren auf Expansionskurs von Sachsen nach Thüringen und Brandenburg, scheint es jetzt, als habe der Verband schon längst die Hoheit im eigenen Hause aufgeben müssen. Ob eine Sanierung Erfolg haben wird, wird davon abhängen, ob die Mitgliedsgenossenschaften bereit sind diese mit den von ihnen zu zahlenden Gebühren und Beiträgen finanzieren.

Um den betroffenen Genossenschaften in dieser schwierigen Situation auch weiterhin eine regionale Betreuung zu sichern, hat sich spontan die Arbeitsgemeinschaft Unabhängige Ostdeutsche Genossenschafts- und Prüfungsverbände (GENO-ARGE-OST) gebildet. Koordiniert wird die Initiative vom MMW VerbändeNetzwerkes der Deutschen Kooperations- und Genossenschaftswirtschaft e.V.

Anlässlich einer Tagung der GENO-ARGE-OST in Leipzig formuliert Gerd K. Schaumann (MMW-Vorstand) die Ziele der GENO-ARGE:

1. Im Gegensatz zur Bildung immer größerer Einheiten mittels Verschmelzung, setzen wir auf KOOPERATION, dem Grundelement des Genossenschaftswesens.

2. Die  ARGE vereint kleinere, aber dafür überschaubare und eigenständige Verbände. Dadurch wird den Mitgliedern ein Gefühl der Vertrautheit und Nähe gegeben, was zugleich auch Vertrauen schafft.

3.  Der Sitz dieser kleineren Verbände ist nicht irgendwo fernab, unerreichbar und kaum sprechbar, sondern ist in der Nähe präsent; man kennt sich eben.

4. Es gibt keinen Beweis anzunehmen, dass Größe etwas mit mehr Kompetenz und Leistung zu tun hätte. Im Gegenteil. Alle diese „Kleinere Einheiten“ sind professionell tätig und aufgestellt, was nicht zuletzt durch die Qualitätsprüfungen durch die Wirtschaftsprüferkammer nachgewiesen wurde. Außerdem wird mittels der ARGE zusätzliche Leistung und Kompetenz – bei Bedarf fachkompetent – beigesteuert.

5. Die Form der ARGE ist außerdem für die Mitgliedsunternehmen kostengünstig, weil sie keine unnötigen Kosten für „Hofhaltung“ oder Repräsentation verursacht, die letztlich immer über Beiträge und Gebühren zu finanzieren sind.

6. Mit dem GENO-KOOP-BUND e.V. dem Dachverband der Unabhängigen Genossenschafts- und Prüfungsverbände verfügt die ARGE auch über das heute notwendige Instrument für nationale und internationale Interessenvertretung und erhält Zugriff auf weitere Serviceangebote, wie z.B. Weiterbildung, Öffentlichkeitsarbeit und spezielle Fachkompetenz..

Von anwesenden Genossenschaftsvorständen und –aufsichtsräten ließ sich die ARGE nicht nur Einblick in vermutlichen Ursachen und zukünftige Entwicklungen des betroffenen Mitteldeutschen Traditionsverbandes geben, sondern war vor allem  interessiert, welche Wünsche bzw. Forderungen an die ARGE gestellt werden.

Wichtige Themen waren vor allem die Prüfungskosten und die Beiträge.

Hans Nollau, einer der Koordinatoren der ARGE berichtete, dass man den ARGE-Verbänden empfehle, über eine beitragsfreie Doppelmitgliedschaft nachzudenken. Dadurch würde auch erreicht, dass die Mitglieder sich in aller Ruhe nach einer Alternative umsehen und diese auch ohne zusätzliche Kosten sozusagen „testen“ könne.

Für den anwesenden pvdp Prüfungsverband Deutscher Wirtschafts-, Sozial- u. Kulturgenossenschaften e.V. erklärte dessen Verbandsratsvorsitzender Lothar Kühne, dass er bereits die Zusage mitbringe, allen Mitgliedern des betroffenen Traditionsverbandes eine kostenfreie Doppel-Mitgliedschaft anbieten zu können. Herr Reinhard Weller vom Prüfungsverband Progess e.V. bot ebenfalls bereits eine kostenfreie Doppelmitgliedschaft an. Die Vertreter der übrigen anwesenden Prüfungsverbände gingen davon aus, dass ihre Gremien sich der Bitte der ARGE nicht verschließen werden.

Zum Schluss der Tagung appellierte Gerd K. Schaumann eindringlich an alle Beteiligten, nicht dem Kreis der Kritiker an den ehedem schon beschwerlichen Entwicklungen innerhalb des besagten Traditionsverbandes beizutreten, vor allem nicht in der Öffentlichkeit. Es ist bereits jetzt nicht unerheblicher Schaden für die ostdeutsche Genossenschaftslandschaft entstanden und jede weitere Kritik würde allen Verbänden schaden. In solchen Situationen gibt es keine verbandlichen „Gewinner“ oder „Verlierer“, in solchen Situationen verliert das gesamte Genossenschaftswesen und das gerade jetzt, wo Genossenschaften quasi wie „Phönix aus der Asche“ aufsteigen.     

25.04.2012

Genossenschaften 2012: Die „Phönix-Fähigkeit“ ist unverkennbar.


Die Menschen mögen GENO-Werte wie Vertrauen, Selbstverantwortung und TeamGeist



Früher musste man sich dafür rechtfertigen, wenn man die Rechtsform einer GENOSSENSCHFT wählte, heute ist es beinahe umgekehrt. Da deutet sich so etwas wie eine Phönix-Eigenschaft bei Genossenschaften an. Es gibt viele Gründe für diesen – beinahe dramatischen – Wandel, und er betrifft längst nicht mehr nur den Energiebereich. Woran liegt es, dass selbst Rechtsanwälte beginnen sich in Sachen GENO fit zu machen und Unternehmensberater als Teilnehmer bei Seminaren von Genossenschaftsverbänden zu sehen sind, während sie früher dort nur als Referenten denkbar waren.

Es ist nicht nur der Wandel als solcher, sondern die Kürze des Zeitraums, in dem der Wandel stattfand und sich weiter dynamisch fortsetzt, was neugierig macht. Noch hat die Wissenschaft diese Entwicklung nicht tiefer untersucht. Grund genug, dazu sich im Rahmen einem eigenen Fach-Hearing mit diesem Phänomen näher zu befassen.

 Das MMW VerbändeNetzwerk der Deutschen Kooperations- und Genossenschaftswirtschaft e.V. hatte zum Hearing „MENSCHEN mögen KOOPERATION – Das Beispiel GENO“ nach Jena eingeladen. Wissenschaftler verschiedener Disziplinen, sowie Frauen und Männer aus dem Management von Genossenschaften, ergänzt von Vertretern der Politik und Verbänden, war die Aufgabe gestellt, den Ursachen und Chancen dieser dramatisch positiven Entwicklung im GENO-Sektor nachzugehen.

Im Eingangsreferat skizzierte Gerd K. Schaumann (MMW Vorstand) die Entwicklung aus der Sicht der MMW-Verbände, die sich gern als „Moderne Traditionalisten“ bezeichnen, unabhängig, flexibel und offen für neue Entwicklungen, orientiert an dem jeweils Besten, was es in Europa in Sachen „Innovatives Kooperations- und Genossenschaftswesen“ gibt.

Die Politik des VerbändeNetzwerkes steht seit Jahren für ein Genossenschaftswesen, das sich nicht nur über die Struktur definiert, sondern insbesondere über die Inhalte, Ziele und der nachhaltigen Orientierung am ERFOLG.

In einer Schrift zum UN-Jahr der Genossenschaften von MMW wird der „besondere Weg“ einerseits und die „Phönix-Eigenschaft“ der GENO im Besonderen wie folgt skizziert:

Seit Jahren pflegen wir – als die UNABHÄNGIGEN des deutschen Genossenschaftswesens - den Gedanken der Co-operative (Genossenschaft) mit zwei weiteren Gedanken zu verbinden:

  1. Der Gedanke des „naturgemäßen“ Wirtschaftens, was meint, dass nichts effizienter wirkt als das, was die Natur widerspiegelt. Sie wirkt kooperativ, „arbeitet“ ohne Reibungsverluste und verbraucht dabei wenig Energie
  2. Der Gedanke, dass Kooperation nicht nur Organisationsvorteile beinhaltet, wie z.B. Arbeit, Einkommen und Sicherheit, sondern auch eines „emotionalen Faktors“ bedarf, der sich z.B. mit persönlicher Entwicklung, Selbstverantwortung und Arbeitsfreude verbindet.

Dafür haben wir ein Netzwerk von Verbänden, Partnern und Beratern gebildet, die sich unter dem „Dach“ von MMW  (MENSCHEN MACHEN WIRTSCHAFT) vereinigen. Bewusst haben wir seit Jahren den Ansatz gewählt, dass zuerst der MENSCH kommt, danach erst die passende Organisationsform, die beinahe zwangsläufig dann Genossenschaft (co-operative) heißt.

Den MENSCHEN zum absoluten Ausgangspunkt aller Ideen und Konzepte zu machen, hat sich bewährt und erlebt seit Jahren einen stetigen Zuspruch. Das soll nicht heißen, dass wir auf die „Form“ der GENO weniger Wert legen. Ganz im Gegenteil, wir halten sie als für MENSCHEN, die in Wirtschaft, Kultur und Sozialem gemeinschaftlich dauerhaft gewerblich orientiert wirken wollen, als für die bei weitem vernünftigste Lösung.

Dennoch bleiben wir dabei dass, wo immer es geht, Rechtsform und Organisationsform sich an die Idee, das Lebendige anzupassen haben, und nicht umgekehrt.

Wir sind in unserem VerbändeNetzwerk Menschen machen Wirtschaft e.V. der Frage nachgegangen, ob und wie sehr die Gesetzesnovelle von 2006 – zugleich Harmonisierung des EU-Rechts – ursächlich sein könnte, für den seit 2 bis 3 Jahren in Deutschland deutlich spürbaren, erfreulich dynamischen Trend in Richtung Genossenschaftsgründungen.

Wir sind zurückhaltend mit einer eindeutigen Bejahung, das (nur) auf die Novelle 2006 zu beziehen, denn die Ursachen für diesen „Gründungs-Boom“ sind wesentlich vielschichtiger. Elemente wie:  Vertrauen, Einfluss der Mitglieder, Kontrolle, regionale Bezüge, Selbstverantwortung, TeamGeist, usw. – dürften eher ausschlaggebend sein, für diesen Trend. Natürlich wollen wir nicht verkennen, dass die Novelle 2006 diese Entwicklung begünstigt hat, besondere Ursache war sie wahrscheinlich nicht.

Inzwischen nutzen gänzlich neue gesellschaftliche Gruppen systematisch die Vorteile einer Genossenschaft, vor allem auch „imagebezogen“. Anders als bei einer Kapitalgesellschaft, lebt die Genossenschaft heute von Gestaltungsmöglichkeiten sehr gut, die eher als „Sozialregeln“ zu bezeichnen wären, was ihr früher das Stigma „unflexibel“ einbrachte. Nehmen wir z.B. das Element „Kontrolle“ durch einen Aufsichtsrat, dann wurde dies noch vor einigen Jahren als hinderlich eingestuft, während man heute genau damit so etwas wie eine wirtschaftliche „Vertrauenslücke“ schließt.

MENSCHEN vergleichen und bewerten gern. Wenn Sicherheit ein wichtiger Faktor der öffentlichen Meinung wird, hat das zweifellos Folgen für die Wahl der geeigneten Rechtsform. Und genau dieser „Werte-Wandel“ lässt die Genossenschaft für immer mehr Gruppen und Menschen als attraktiv erscheinen.

Der Energiebereich ist herausgehobenes Beispiel hierfür. Der Zulauf in Energiegenossenschaften ist ungebrochen stark, und dynamisch wachsend. Kein Wunder, wenn sich das Wertebewusstsein verändert, sucht dieses auch die dazu passende Realisationsform. Die Genossenschaft entspricht in wesentlichen Punkten den aktuellen Wertvorstellungen von immer mehr Menschen; beinahe „zwangsläufig“ hat das Orientierungsfolgen: Überdurchschnittlich viele Genossenschaften bilden sich gerade deswegen und dieser Trend wird sich fortsetzen, weil das Wertegefüge sich entsprechend weiter in diese Richtung zu verändern scheint..

Aber es ist nicht nur die Zunahme der Menge von Genossenschaften, die erfreut, sondern auch das Hinzukommen von immer neuen Bereichen gleichermaßen verteilt in den Sektoren Wirtschaft, Soziales und Kultur.

Erfreulich, dass z.B. Berufsgruppen, wie Ärzte, Apotheker, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater sich für den Genossenschaftsgedanken inzwischen geöffnet haben. Eine entsprechende Erweiterung erfahren wir auch in dem, „wofür“ das Genossenschaftsmodell alles genutzt wird (z.B. Schulen, Frei- und Hallenbäder, Entwicklung neuer medizinischer Therapieverfahren …) Das Genossenschaftswesen ist – kurz und knapp – „bunter bzw. buntgemischter“ geworden.

Wir können die genossenschaftliche EU-Harmonisierung von 2006 in Deutschland nur begrüßen. Natürlich können wir uns auch gut vorstellen, den Reformwillen fortzuführen. Besonders wichtig wäre es, dieses Mal auch in Richtung Wirtschaftsförderung und Steuerrecht zu schauen. Diese Blickrichtung ist keinesfalls orientiert an einer gewissen Privilegierung des genossenschaftlichen Sektors, sondern geht eher ein Richtung „Anreiz für mehr Selbstverantwortung“ zur Schaffung von mehr bürgerschaftlich orientiertem Engagement oder die Vermögensbildung aus ihrer Schieflage zu befreien.

„Wir lieben gute Energien“ – das ist das Motto unserer EnergieGenossenschaften. Dieses Motto wollen wir demnächst – entsprechend modifiziert - auf unseren gesamten Genossenschaftsbereich übertragen. Vielleicht könnte es dort lauten: „Wir lieben alles, was die Natur so vorbildlich erfolgreich macht – besonders die Kooperation“.


21.04.2012

GENOSSENSCHAFTEN 2012: Intelligent nach innen und außen kooperieren.

Das UN „Jahr der Genossenschaften“ vor allem auch zur Modernisierung des GENO-Wesens nutzen!

Die Genossenschaftsbewegung erinnert derzeit an das Bild des „Phönix“: Irgendwie im Schatten stehend, erwacht sie zu neuem Glanz und neuer Hoffnung. Die Rechtsform der Genossenschaft begeistert plötzlich sogar solche Gruppen, die mit Gemeinschaft und Kooperation bisher nur wenig am Hut zu haben schienen. Ein Beispiel dazu: Der liberale Wirtschaftsminister sieht die Genossenschaft sogar für so etwas wie einen Baustein der Marktwirtschaft. Grund genug, jetzt alles zu tun, dass die Faszination nicht wieder verpufft, sondern sich zu einem dynamischen, langfristig stabilen Trend entwickelt. Wesentlich dafür ist wohl, dass mittels Genossenschaft sich auch der erwartete Erfolg einstellt, was längst nicht nur – aber auch angemessene „Gewinne“ heißt.

Die Fachkonferenz „GENO 2012“ des MMW VerbändeNetzwerks der Deutschen Genossenschafts- und Kooperationswirtschaft e.V. in Kassel führte dazu Experten aus Wissenschaft, Praxis und Beratung zusammen. Ihnen allen war – aus unterschiedlicher Perspektive schauend – die Aufgabe gestellt, Antworten zu finden auf die grundlegendste Frage jeder GENO: „Wie können dauerhaft die erfolgversprechenden, kooperativen Vorteile einer Genossenschaft - langfristig gesichert - zu überlegenen praktischen Erfolgen, zugleich für Teilhaber, Mitarbeiter und Kunden werden?“

Die Eröffnungsrede des MMW-Vorstandes Gerd K. Schaumann klang eher zurückhaltend, indem er von einem „notwendigem, aber erforderlichen Versuch“ sprach. Im Schlusswort klang das bereits ganz anders: „Sie (die Referenten) haben uns davon überzeugt, dass Erfolg sozusagen unvermeidlich ist, wenn intelligent umfassend kooperiert wird, sozusagen ein nachhaltiger TEAM-GEIST in alle Richtungen, bis hin zum Kunden, ausstrahlt. …“

Die Ergebnisse der wichtigen Arbeitsgruppen (Führung zur Selbstverantwortung – Wenn immer ein Chef den Kunden bedient – Erfolgsfaktor Arbeitsfreude – Beteiligung am Erfolg – Die „WIR-KRAFT-Potenziale“ entfalten), fasste Lothar Kühne (Verbandsrat im pvdp Geno-Prüfungsverband e.V.) zusammen. Sein Resümee: Keine andere Rechtsform verfügt über quasi über so eine Art „kooperatives GEN“, keine andere Rechtsform kommt dem Erfolgsprinzip der Natur so nahe. Wer würde bestreiten, dass damit die Natur „unschlagbar erfolgreich“ wirkt. Eine GENO, die nach diesem Prinzip – auf allen Ebenen und in alle Richtungen – wirkt muss sozusagen per se erfolgreicher sein. Wenn nicht, dann wurde irgendwo ein Fehler gemacht“.

Großen Andrang hatte die Arbeitsgruppe „Smart Geno-Finanz-Konzepte“.  Hier ging es besonders um intelligente Formen der Finanzierung von Genossenschafts-Projekten, vor allem im Energiebereich. Zahlreiche Vertreter solcher Projekte sprachen geradezu von einer Verweigerungshaltung der Banken. Auch bei überzeugendsten Business-Plänen tun sich die Banken schwer. So wurde z.B. von einem Produzenten von hocheffizienten BHKW-Anlagen berichtet, dass man sich noch nicht einmal die Mühe gemacht habe, die Technik zu würdigen, obgleich die beigefügten Wirkungsgrad-Analysen (von anerkannten Fachinstituten testiert) mehr als hinreichend hohe und gesicherte Erträge erwarten ließen.

Frank-Peter Evertz (Varitas GenoServices eG) – der die Gruppenergebnisse vortrug – mahnte, sich nicht allzu lange mit Kritik und Analyse aufzuhalten, sondern sich um Alternativen zu bemühen, die auch ohne eine Bankenmitwirkung zielführend seien.

Dazu stellte er das Smart Energy Coop (SEC) Konzept vor, das er für und mit dem MMW VerbändeNetzwerk entwickelt hat. Tragende Säulen des Konzeptes sind einerseits das Engagement der Mitgliedsgenossenschaften der Verbände-Struktur selbst, andererseits das Hinzutreten von Sponsoren und privaten Finanzierungseinrichtungen, verbunden mit einem direkten Engagement einer Genossenschaft als investierendes Mitglied bei den jeweiligen Energiegenossenschaften.

Das Resümee von Evertz: Wir haben das Konzept gemeinsam mit dem pvdp Prüfungsverband e.V. (Dessau/Berlin) durchgerechnet und geprüft. Alle uns von den Gremien des VerbändeNetzwerks gestellten Vorgaben – insbesondere in Richtung Absicherung und Rechtskonformität sind inzwischen erfüllt. Mit dem SEC-Konzept wird der MMW in die Lage versetzt, gerade in Startphasen von Energiegenossenschaften notwendige Aufbauhilfe beisteuern zu können. Dabei sei die Form der Eigenkapital-Aufbau-Hilfe wesentlich interessanter als eine Finanzierung mit Fremdmitteln, wie z.B. Bankkredite, weil dadurch sofort die Problematik einer möglichen Überschuldung entstehen könnte.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Selbsthilfe in modernster Form“ wurden von Hans Nollau (Vorstand bei MMW) zusammengefasst. Nollau hob - unter den zahlreichen vorgetragenen Konzeptionen – das Projekt AMD Therapy eG besonders hervor, weil hier erstmals Bürger sich zusammengeschlossen haben, um ein akutes gesundheitliches Problem einer Lösung zuzuführen. Dabei handelt es sich um die Augenkrankheit „AMD“, die über Jahre hinweg schleichend die Sehfähigkeit mindert und schließlich zur Erblindung führt. Neben dem wichtigen Gedanken der „Betroffenen-Selbsthilfe“ zeigt dieses Konzept sehr gut eine weitere Perspektive auf: Die nachvollziehbaren latenten Divergenzen zwischen einerseits einer auf Sparsamkeit eingestellten Finanzpolitik und andererseits der Ansprüche betroffener Bürger an die staatliche Sozialpolitik. Dieser Konflikt muss nicht „unentschieden“ enden und enttäuschte Bürger zurücklassen. Von solchen Projekten – wie AMD Therapy eG - geht die Botschaft aus, dass zur Resignation kein Anlass besteht, wenn sich Betroffene und potenziell Betroffene zum gemeinschaftlichen Handeln befähigen. Dafür ist die Genossenschaft geradezu als traditionelle Selbsthilfe-Organisationsform herausgefordert und anerkannt. Nollau verwies darauf, dass das MMW-VerbändeNetzwerk diesbezüglich Vorschläge an die Politik formuliert habe, zu einer Art konzertierter Aktion zu kommen, wie z.B. solchen Initiativen steuerrechtliche Anreize zu geben, sofern sie „quasi-staatliche“ Aufgaben in Selbsthilfe ausführen.

Im Schlusswort ermutigte Gerd K. Schaumann die Teilnehmer, im Jahr der Genossenschaften sich mehr als bisher auf Gegenwart und Zukunft des Genossenschaftswesens zu konzentrieren. Die Vordenker des traditionellen Genossenschaftswesens, wie Raiffeisen und Schulze-Delitzsch müssen in die „Gegenwart geholt werden“. Die Frage würde dann weniger lautet: „Was haben sie warum gedacht und gemacht“, sondern „was würden sie heute und morgen – und warum - denken und tun?“

Das MMW VerbändeNetzwerk fühlt sich herausgefordert, genau diesen Schritt im Jahr 2012 konsequent weiter zu verfolgen. Folgerichtig, wird sich die nächste Konferenz mit dem Schwerpunkt-Thema „Genossenschaftliche Strukturen und Kommunikation im Zeitalter der  Neuen Medien“ befassen. Dabei geht es nicht nur um Soziale Netzwerke und wirksame Öffentlichkeitsarbeit, sondern auch um so etwas wie moderne Formen der Willensbildung und – warum eigentlich nicht – z.B. auch eine virtuelle Generalversammlung.


  

07.03.2012

Genossenschaftsanteile absichern – erwünscht, machbar, sinnvoll?

MMW VerbändeNetzwerk plant Coop-Garantie-Einrichtung für Genossenschaften.

Es erscheint auf den ersten Blick widersinnig, auf den zweiten Blick jedoch nachvollziehbar, warum man sich ausgerechnet über die Rechtsform, die mache als geradezu „insolvenzresistent“  einstufen,  Gedanken macht, Beteiligungen abzusichern. So verblüfft, wie die Öffentlichkeit, reagierten auch zunächst die eingeladenen – nationalen und internationalen - Referenten zum „Geno-Future-Forum“ (GFF) des MMW VerbändeNetzwerkes der Deutschen Kooperations- und Genossenschaftswirtschaft in Kassel. ..


Der Vorstand von MMW hatte dies auf der Einladung zum Geno-Future-Forum kurz und knapp wie folgt begründet: Wer neue Wege gehen will, muss an dem ansetzen, was die Menschen am meisten bewegt und das ist nun einmal das Thema SICHERHEIT. Und da es bei Genossenschaften um viele Menschen geht und vor allem auch solche, die mit dem EURO rechnen müssen, ist es angebracht, sich dieser Thematik intensiver zu widmen. Wir erwarten keine perfekten Lösungen, aber wir erwarten, ein Thema an die Öffentlichkeit gebracht zu haben, denen sich die Politik ab jetzt nicht mehr entziehen sollte, wenn sie es ernst meint damit, Bürger zum aktiven Wirtschaftshandeln zu ermuntern.

Wenn der Wirtschaftsminister meint, „Genossenschaften sind die gelebte Marktwirtschaft“ dann ist das zunächst nicht mehr als ein guter Gedanke, einem Gedanken, dem jetzt auch entsprechende Ideen folgen müssen.

Die UN hat nicht das Jahr 2012 darauf reduzieren wollen, die Geschichte der Genossenschaftsbewegung neu zu entdecken – so Gerd K. Schaumann vom MMW-Vorstand – sondern vor allem Anstöße zu geben, neue staatliche und private Gegenwarts- und Zukunfts-Impulse zu geben. Das Geno-Future-Forum ist ein Element des Genossenschaftsjahres und sein Inhalt „Absicherung der Teilhabe“ ein Stück Programm für die nächste Zukunft.

Ob Absicherung von Geschäftsanteilen wünschenswert ist, war zwischen den Referenten strittig, vor allem, wenn man das Stichwort „unternehmerisches Risiko“ einbezieht. Die Befürworter einer weitgehenden Absicherung von Genossenschaftsanteilen begründeten ihr „Pro“ vor allem mit dem Argument, dass Genossenschaften insbesondere Einkommensgruppen ansprechen, die über kein „Überhang-Kapital“ verfügen. Wenn es gelingt, Teile dieser Gruppe davon zu überzeugen, einen gewissen Konsumverzicht zugunsten einer Genossenschaftsbeteiligung zu leisten, dann wäre das wichtig genug, um diese Haltung zu belohnen. Um das zu erreichen, wäre eine – zumindest teilweise – Absicherung eine Art „Impuls-Signal“ und würde die Beteiligungsidee in völlig neue Sphären vordringen lassen, was gerade jetzt der Bürger-Energie-Bewegung gut täte, um ihre Dynamik zu stabilisieren.

Die Skeptiker des Absicherungsgedankens pochten darauf, dass z.B. eine sozial differenzierte Absicherungsstrategie mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sei, was jedoch mit Hinweisen auf den „Sozialausgleich“ dementiert wurde, sofern man bereit sei, wirtschaftliche Partizipation hinreichend als politisch bedeutsam einzustufen.

Sowohl aus wirtschaftlicher, wie auch wissenschaftlicher Sicht, machen Absicherungskonzepte SINN, denn sie knüpfen an dem an, was der Wirtschaftsminister als „gelebte soziale Marktwirtschaft“ beschreibt. Und Leben, so der Gedankengang der Wissenschaft, heißt „barrierefreier Zugang“ zur Teilhabe. Interessant der Ansatz eines Wirtschaftspsychologen, der zwischen einem realen und einem wahrgenommenen Risiko unterschied und ausführte, dass unternehmerische Teilhabe stets als Risiko wahrgenommen werde, einerlei, ob ein solches wirklich besteht oder so – belegbar – gering ist, wie bei Genossenschaften.

Mit besonderem Interesse wurde ein Referat erwartet, was das – zunächst unverständliche – Thema „Versicherungs-Nachfolge-Regelungen“ trug. Was darunter zu verstehen ist, fassten die beiden Referenten (aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht) wie folgt zusammen: Wir erkennen auch bei großen Versicherungsgesellschaften einen breiten Korridor potenzieller Ratlosigkeit, mit welchen Produkten und welchen Vorteilen man die Kunden von Morgen überzeugen kann, wenn das Vertrauen fehlt und die Sinnhaftigkeit ins Wanken gerät. Das betrifft natürlich vorrangig den Bereich privater Lebens- und Rentenversicherungen.

Für die Referenten gab es keinen ersichtlichen Grund, warum Versicherungen auf die Rechtsform einer AG oder eines VVAG (Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit) eingeschränkt sein müssen. Mit den Instrumenten des seit 2006 novellierten Genossenschaftsrechts könnten sehr wohl Versicherungen in Genossenschaftsformen darstellbar sein.

Das System der Rückversicherung sowie eines oder mehrerer  Sicherungsfonds könnte auch auf Genossenschaften übertragen werden.

Was die Referenten damit eigentlich ausdrücken wollten, konnten die Teilnehmer gut nachvollziehen: Es gibt bereits sehr bekannte Bereiche gibt, in denen der „Absicherungs-Gedanke“ Einzug gehalten hat. Wohl gemerkt, es geht nicht um die Absicherung der Rendite, sondern des eingesetzten Kapitals.

Und was wäre eigentlich so anders, ob es um die Absicherung einer Zusatzrente geht, wie bei einer Versicherung, oder um die Absicherung umweltbewusster Veränderungen und stabile Energiepreise mittels einer Energiegenossenschaft?

Das Resümee der Referenten: Es spricht aus unserer Sicht vieles dafür, sich mit einem noch tiefergreifendem kooperativ-sektoralen Umbauprozess auseinanderzusetzen, als dies bisher getan wurde. Der traditionell wertvolle Selbsthilfegedanke des Genossenschaftswesens ist nicht nur für das Versicherungswesen eine echte Zukunftsalternative. Um einen solchen Weg zu intensivieren, wird man ohne geeignete Absicherungsstrukturen wohl nicht auskommen.

Mit Blick – besonders – auf die Bedeutung von Energiegenossenschaften wurde ein „gestuftes Absicherungskonzept“ einvernehmlich empfohlen und eine Arbeitsgruppe des MMW-Netzwerkes eingerichtet, dazu geeignete Vorschläge zu machen und den politischen Parteien zuzuleiten.

Was wünschenswert und sinnvoll ist, ist deshalb noch lange nicht machbar, sofern man nicht dafür geeignete, kraftvolle Partner gewinnen und begeistern kann; mit diesen Worten leitete Lothar Kühne (Vorstand MMW) auf erste konkrete Umsetzungskonzeptionen über, die das Absicherungsproblem lösen könnten.

Den Einstieg soll der energiegenossenschaftliche Bereich bilden. Hierzu wurden verschiedene nationale und internationale Gruppierungen angesprochen, gemeinsame Lösungswege zu gehen. Als Impulsgeber wurde eigens hierzu die SEC Smart Energy Coop eG als Technologie- und Innovationsfonds des MMW VerbändeNetzwerkes initiiert. Der Energiebereich – so MMW – bildet sozusagen das Einstiegskonzept und „Übungsfeld“ für eine Absicherung von Geschäftsanteilen. Hier wirken weitere Komponenten vorteilhaft, wie z.B. die gut und langfristig kalkulierbaren Risiken mittels der staatlichen Fördermittel (EEG, KWG).

Wie dies aus der Sicht einer Energiegenossenschaft umzusetzen wäre, erläuterte konzeptionell überzeugend Frank-Peter Evertz, Vorstand der Varitas GenoServices eG: Immer mehr Menschen wollen, dass mit ihrem investierten Geld etwas Sinnvolles, sprich Nachhaltiges, passiert. Emissionen von Kohlendioxid und Treibhausgasen sollen vermieden werden, um den Klimawandel und die Veränderung des Ökosystems nicht zu beschleunigen. Ein besonderes Augenmerk gilt hierbei dem Einsatz erneuerbarer Energien. Die genossenschaftliche Rechtsstruktur, in der alle Mitglieder unabhängig von ihrem gezeichneten Geschäftsanteil eine Stimme besitzen, fördert zudem die Anforderung an eine gute und transparente Unternehmensführung. Insgesamt ist die Kapitalgarantie für viele Anleger ein sehr positives Produktmerkmal, da Mitglieder von Genossenschaften insgesamt ein erhöhtes Bedürfnis an Sicherheiten haben. Eine unternehmerische Beteiligung, gepaart mit einer Kapitalgarantie hört sich im ersten Augenblick etwas seltsam an, doch die VARITAS eG eruiert schon seit einiger Zeit mit internationalen Partnern genau derartige Investitionsmöglichkeiten für den deutschen Markt.
Für den MMW-Vorstand blieb das erfreuliche Resümee, dass man

a.) sich mit den verbandlichen Prüfungsverbänden einig sei, den Förderzweck-Gedanken der Genossenschaften mittels geeigneter Absicherungs-Konzeptionen zügig auszugestalten,

b) die inzwischen vorliegenden Absicherungs-Angebote schnellstmöglich zu Ergebnissen führen und in die Erprobungsphase bringen möchte,

c) die  vorliegenden Absicherungs-Angebote auch mit diversen - zunächst größeren - Banken abstimmen will, um einen (Wieder-) Einstieg der Banken in die (Mit-) Finanzierung von Energie-Gründungs- und Ausbauprojekten zu erreichen.

24.02.2012

Könnten EnergieGenossenschaften sich als Clerical Medical Problemlöser anbieten?

Das Projekt  „MENSCHEN mögen VERMÖGEN“ findet großen Zuspruch bei Clerical Medical  Kunden
VerbändeNetzwerk überrascht über den schnellen und intensiven Zuspruch.

Sie kamen aus allen Regionen der Republik zur ersten gemeinsamen Konferenz ,  zu der das VerbändeNetzwerk der Deutschen Kooperations- und Genossenschaftswirtschaft (MMW e.V.) nach Leipzig eingeladen hatte: Menschen, die vor Jahren geglaubt haben, aus Zinsdifferenzen eine Zusatzrente bei Clerical Medical erwirtschaften zu können.

Statt der erwarteten Zusatzrente, stehen sie heute meist mit erheblichen Zusatzschulden da, weil  die Renditen des englischen Lebensversicherers Clerical Medical dramatisch gesunken waren. Nicht gesunken waren allerdings die Zinsen der Bankkredite,  mit denen die Einmalbeiträge zur Lebensversicherung finanziert wurden.

Diese erste Konferenz sollte vor allem den Vertretern des VerbändeNetzwerkes und deren Verantwortlichen zum Projekt „Menschen mögen Vermögen  eine Orientierung dazu geben, wie bisher auf diese Entwicklungen reagiert wurde und welche Erfahrungen im Umgang mit Banken, Rechtsanwälten und Vertretern von Clerical Medical gesammelt wurden.

Für den Vorstand von MMW fasste Gerd K. Schaumann  die wichtigsten Ziele der Konferenz in  seinem Eingangsbeitrag wie folgt zusammen:

Wir haben  Fachleute eingeladen, die die rechtlichen Lösungswege beurteilen sollen, besonders nach dem, was am 08. Februar durch den BGH signalisiert wurde. Den Weg  „Schadenersatz“ zu prüfen ist sicherlich richtig und wichtig, gleich in welche Richtung man den Verursacher ausmacht.

Aber vor allem haben wir auch nach Lösungen zu suchen, die den Menschen nicht irgendwann nützlich sein können, sondern ab JETZT, mindestens jedoch, wenn die Versicherungen auslaufen und die Darlehn von den Banken fällig gestellt werden, mitsamt des ungedeckten Zinsanteils. Und besonders von diesen Experten erwarten wir uns heute geeignete Vorschläge, die den betroffenen Menschen direkten Nutzen stiften können.

Gemäß den möglichen Schadensverursachern wurde in Arbeitsgruppen  „Versicherung“, „Vermittler“ und „Banken“ Fachleute angehört und die Möglichkeiten von Erfolgschancen ausgelotet.

Die Arbeitsgruppen am Nachmittag waren geprägt von unterschiedlichsten Konzepten, die sich grundlegend an zwei unterschiedlichen Verläufen orientierten:

  1. Die Versicherungen bei Clerical Medical werden bis zu deren Laufzeitende fortgeführt
  2. Die Versicherungen bei Clerical Medical werden vorfällig aufgelöst und die Gelder in effizientere Produkte investiert, wobei deren Laufzeit sich nicht automatisch am Ablauf der Versicherung orientieren muss.

Zu beiden Konzepten vorgelegte Arbeitsunterlagen wurden von den Teilnehmern eingehen beurteilt. Mehrheitlich sprachen sich die Teilnehmer für Lösungen gemäß Modell b. aus, wobei klar war, dass beide Modell zusätzliche Schadensersatzansprüche der Betroffenen nicht mindern dürfen, jedoch möglicherweise beide Modell zu anderen Schadenshöhen führen können, sofern Modelle nach b. dazu dienen können, den Schaden geringer ausfallen zu lassen, weil in der Restlaufzeit Erträge erwirtschaftet werden können, die den ursprünglich bei Clerical Medical erwarteten, mindestens  entsprechen müssen oder sogar besser sind .

Zahlreiche Teilnehmer legten besonderen Wert darauf, dass seitens der Banken - bei Fälligkeit der Darlehn – keine ungedeckten Schulden bestehen, von denen Vollstreckungshandlungen zu erwarten wären. Einige Teilnehmer befürchten, dass am Ende der Laufzeit der Versicherungen, ungedeckte Bankforderungen von weit über 100.000 EUR bestehen könnten.

Folgerichtig beschlossen die Teilnehmer fast einstimmig,  umgehend Gespräche mit den Banken zu suchen, die die höchsten Kreditsummen zu dem CM-Konzept beigetragen haben, wozu insbesondere auch Landesbanken und größere Sparkassen zählen.

Umstritten schien zunächst das Konzept des MMW-Vorstandes zu werden, das nicht zuvörderst auf „Auseinandersetzung“, sondern auf „WIN-WIN“ orientiert ist.

Begründet wurde diese Haltung damit, dass man Lösungen benötige, bei denen die Betroffenen nicht nur Recht bekämen, sondern vor allem auch Geld, zumindest nicht dem Risiko ausgesetzt sind, Kreditschulden bedienen zu müssen.

Beispielhaft erläuterte in diesem Zusammenhang Frank-Peter Evertz (Varitas eG) ein Modell in Verbindung mit Energiegenossenschaften.

Das Resümee der Konferenz fasste Gerd K. Schaumann zusammen:

Die Konferenz war wichtig und richtig, denn wir haben kennengelernt, was die betroffenen Menschen erwarten.

Der Auftrag ist auch eindeutig, die Gespräche mit den Banken werden ab sofort intensiviert.

Wir haben unser „WIN-WIN-Konzept“ verständlich machen können, d.h. eine Lösung zu suchen, die allen Beteiligten Gruppen die Chance bieten kann ihre Fehler zu korrigieren, ohne dabei ihr Gesicht verlieren zu müssen.

Die nächste Konferenz ist für Ende April eingeplant, wobei – je nach Gesprächsverlauf – der Termin  auch früher oder später sein kann.

Das VerbändeNetzwerk geht gestärkt in die Verhandlungen, versehen mit einem doch recht gewichtigen Mandat von über 350 Betroffenen, mit steigender Zuspruchstendenz.

Neben der Mail der Verbände info@menschen-machen-wirtschaft.de  wird  die spezielle Mail-Adresse projekt-CM@menschen-machen-wirtschaft.de eingerichtet, damit zügiger auf Anfragen eingegangen werden kann.




19.01.2012

Der SmartEnergy-Coop-Fonds – Geno-Selbsthilfe in modernster Form

Verbände-Fonds soll EnergieGenossenschaften neueste Technik bringen.

(Wer nicht gerade Insider ist, hat längst den Überblick verloren, zu beurteilen, welche Energie-Erzeugungs-Technik (EET) die für sein Vorhaben geeignetste ist. Gänzlich überfordert es – sogar die echten oder selbsternannten Experten – zu beurteilen, welche Technik sich in den nächsten Jahren - wie und wohin - entwickeln wird. Wer sich heute lediglich nur auf das konzentriert, was am Markt vorfindbar ist, könnte möglicherweise bald mit neuen Entwicklungen konfrontiert werden: Techniken, die vielleicht derzeit „beste Wirkungsgrade“ ausweisen, könnten plötzlich als völlig überholt gelten …)


Das MMW VerbändeNetzwerk der Deutschen Kooperations- und Genossenschaftswirtschaft e.V. wollte bewusst anlässlich der Fach-Konferenz „Zukunftsfähige Energie-Technologien“ einen Schritt über den Ist-Zustand hinausgehen, um rechtzeitig sich abzeichnende Entwicklungs-Trends zu erkennen und diese vor allem den verbandlichen, mittelständischen EnergieGenossenschaften zugänglich zu machen.

Für den Vorstand des Netzwerks erläuterte Gerd K. Schaumann (Vorstand) das nicht alltägliche gestalterische, kooperativ ausgerichtete Verbands-Engaement wie folgt:

„Unsere MitgliedsGenossenschaften erwarten heute z.B. zu Recht von ihrem Verband Anstöße, wie sie den – gesetzlich definierten – Förderzweck ihres Unternehmens stetig verbessern können. Für EnergieGenossenschaften heißt das, z.B. ein besonderes Augenmerk auf den Wirkungsgrad der eingesetzten Technologien zu legen. Gerade hier – so belegt eine in Auftrag gegebene Effizienz-Vergleichs-Studie – gibt es gravierende Unterschiede, die direkt auf das Betriebsergebnis und damit den Förderzweck einwirken“

Was die Vorstände und Aufsichtsräte von Energie-Erzeuger-Genossenschaften besonders erwarten, kam in der Konferenz deutlich zum Ausdruck: Aussagen darüber, wie sich der technische Wandel in Bezug auf die heutigen Investitionen entwickeln werden. Ein Anliegen, das nur allzu verständlich ist, wenn man bedenkt, dass Investitionen zur Energie-Produktion relativ langfristig zu treffen sind, viel Kapital binden und zugleich anzunehmen ist, dass der technische Wandel gerade erst am Anfang steht.

Sehr schnell wurde klar, dass es wenig Sinn macht, vom Management einer EnergieGenossenschaft zu erwarten, umfassend Einblick und Überblick in das zu bekommen, was die Hersteller als „Zukunfts-Entwicklung“ bezeichnen würden.

Ein Aufsichtsratsvorsitzender einer größeren EnergieGenossenschaft formulierte das zutreffend zugespitzt: „Die Hersteller verkaufen möglicherweise einen Technikstandard, von dem sie selbst wissen, dass er längst überholt ist, tun aber so – verständlich aus ihrer Sicht – als wäre das das Beste.

Hinzu kommt – so die Darstellung einiger Unternehmens-Manager – dass unsere Neumitglieder uns verstärkt auf die sog. Technik-Folgen-Beurteilung ansprechen, z.B. wissen wollen, was mit den alten Fotovoltaik- oder Windkraft-Anlagen für Entsorgungskosten verbunden sind.

Schon im Vorlauf der Konferenz hatten MitgliedsGenossenschaften gefordert, dass das VerbändeNetzwerk in Bezug auf den Aspekt „Technikberatung“ eigene Initiativen ergreifen sollte.

Das Angebot dazu war der Auf- und Ausbau eines verbandlichen Coop-Fonds, dessen Aufgabe es vor allem sein soll, geeignete Antworten in Richtung „Beste Förderzweck-Technik“ geben zu können.

Der Vorstand des VerbändeNetzwerkes bezeichnete die Namenswahl zum Fonds zugleich auch als eine Art „Arbeits-Programm“.

Der „SmartEnergy-Coop-Fonds“ (SEC-Fonds )soll vor allem dazu dienen, auf die Entwicklung zukunftsfähiger Energie-Erzeugungs-Technologien (EET) einzuwirken, d.h. neue Potenziale zu erschließen und bestehende Potenziale zu optimieren.

Dazu einige Beispiele aus dem Handlungsprogramm des SEC-Fonds:

  • Sichten, beurteilen, fördern von innovativen EET-Konzeptionen auf nationaler und internationaler Ebene.
  • Erstellung von „Zukunftsfähigkeits-Expertisen“.
  • Vernetzung zur Bildung unternehmerischer Umsetzungs-Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene.
  • Beratung von EnergieGenossenschaften und Energie-Cooperationen zur Optimierung des Förderzwecks und Schaffung nachhaltig stabiler Unternehmensentwicklungen.
  • Beschaffung und Einsatz von Beteiligungskapital, unter besonderer Berücksichtigung der Unternehmens-Autonomie und Stärkung  der Eigenkapitalbasis.
  • Vernetzung von innovativen Förderern, Multiplikatoren und Beratern (z.B. Wissenschaftler, Erfinder, Manager, Investoren, Sponsoren, Politiker, Medien).
  • Erstellung eines Jahresberichts „Beste zukunftsfähige Energie-Potenziale“.
  • Durchführung von Konferenzen, Fachtagungen, Hearings, etc..

Für den Auf- und Ausbau des Fonds wurde insbesondere ein spezielles, regionales „SENIOR-VIP-COOP-GROUP“ Förder-Konzept entwickelt, das es ermöglicht, Förderern und Sponsoren quasi direkten Einfluss auf die Mittelverwendung des Fonds nehmen zu können.

Die Einbindung des SEC-Fonds in die Verbändestrukturen des MMW-Netzwerkes wiederum soll gewährleisten, dass die Nutznießer des Fonds weitgehend frei von Dritt-Einflüssen, ihre unternehmerische Unabhängigkeit entfalten können.

 Das erste Resümee des MM-Vorstandes gibt Anlass, dass das bisher wohl in dieser Form einmalige Projekt seine ehrgeizigen Ziele erreichen kann: „Es ist uns gelungen, innerhalb von nur 5 Monaten in 8 Regionen SENIOR-VIP-COOP-GROUPS (SeViCo`s) einzurichten, von denen bereits Förder-Optionen in recht beträchtlichem Umfange gezeichnet wurden“

Die Einschätzung der Fonds-Initiatoren scheint sich zu bewahrheiten, dass Menschen durchaus bereit sind, sich auch finanziell zu engagieren, sofern sie konkret sehen, mitentscheiden und erleben können, dass die Mittel transparent, nachvollziehbar und für eine gute Sache eingesetzt werden. Das Thema „Zukunftsfähige Neue Energie“ trifft offenbar den „Handlungs-Nerv“, zumal immer mehr Menschen deutlich wird, dass wir weniger ein „Energie-Problem“ zu haben scheinen, als vielmehr fehlende Bereitschaft, über das hinauszugehen, was Energie-Konzerne zugestehen möchten.

Die Fonds-Initiatoren präferieren deshalb auch die Stärkung einer mittelstandsorientierten Energiekonzeption, weil allgemein nachprüfbar ist, dass wesentliche wirtschaftliche Impulse stets in der Vergangenheit, ihren Ausgangspunkt bei mittelständischen Unternehmen fanden. Warum sollte das ausgerechnet im Energiebereich anders sein?    


03.01.2012

Kooperative Problemlösungen sind sinnvoll und machbar - Das Beispiel Clerical Medical?

 VerbändeNetzwerk MMW unterstützt Konzept zur Selbstorganisation der BETROFFENEN (Interessengemeinschaft „Menschen Machen Zukunft“ -  MMZ).

Um die sog. bankenfinanzierten Renten Anfang der 2000er Jahre hat es bisher viel Schlagzeilen, Schuldzuweisungen und rechtliche Auseinandersetzungen gegeben.
Verkürzt gesagt, basierten die diversen Konzepte auf dem Gedanken, die Zinsdifferenzen zwischen einem Bankkredit und den Erträgen einer Versicherungsgesellschaft zu nutzen, um eine private Zusatzvorsorge aufzubauen. Im Mittelpunkt der Transaktionen standen Vertriebsgruppen, größere Banken, der englische Versicherungskonzern CLERICAL MECICAL und tausende von Kunden in Deutschland.

Die einen haben gut verdient, die anderen, nämlich die Kunden scheinen zu den Verlierern zu gehören, denn statt wachsender Renten wachsen nur deren Schulden. Der Grund: Die gedachten Renditen von Clerical Medical sanken von erwarteten 8% (und mehr) auf tendenziell 1%, während die Kreditraten bei den Banken gut 4% ausmachen. Das Ergebnis: Unaufhaltsam mehren sich die Schulden der tausenden von Kunden.
Die Hoffnung, durch rechtliche Klärung die Angelegenheit „drehen“ zu können, scheint zunächst aussichtsreich, denn mehrere Obergerichte haben Clerical Medical zum Schadenersatz verurteilt. Ab dem 08.02. 2012 wird sich der BGH mit der Angelegenheit befassen. Aber: Nicht nur fraglich, wie und wann der BGH  urteilt, auch bleibt unklar, wie Clerical Medical darauf reagiert. Ob man den EUGH danach anruft oder zu anderen Ausweichkonzepten kommt, das alles hilft nicht den Kunden, nicht jetzt und vielleicht auch nicht, wenn die Kredite von den Banken fällig gestellt werden.

Um zusätzlich Bewegung in die Angelegenheit zu bringen, hat sich die Interessengemeinschaft Menschen Machen Zukunft (MMZ) gebildet, die vom VerbändeNetzwerk der Deutschen Kooperations- und Genossenschaftswirtschaft (MMW e.V.) unterstützt wird. Ziel ist es, zwischen allen Beteiligten – neben einer rechtlichen Lösung – zuvörderst auch nach einer wirtschaftlichen Lösung im Interesse der Betroffenen zu suchen.
Für das VerbändeNetzwerk fasst deren Vorstandsmitglied Gerd K. Schaumann dies wie folgt zusammen: Wir fanden den Weg und das Konzept der Vertreter der Interessengemeinschaft MMZ aus mehreren Gründen plausibel und nachvollziehbar, was uns dazu bewogen hat, diese Bemühungen nachhaltig zu unterstützen:

·         Ein Weg von der Konfrontation zu einer KOOPERATION  ist im Wirtschaftsleben immer sinnvoll.

·         Es gibt gute Gründe, dass Clerical Medical aktiver als bisher sich um eine Schadensbegrenzung bemühen sollte, wozu es jedoch entsprechender Gesprächs- und Ansprechpartner bedarf.

·         Der deutschen Versicherungs- und Bankenwirtschaft kann es nicht einerlei sein, sich weiter abzeichnender Negativschlagzeilen ausgesetzt zu sehen. Das Image dieser Branchen kann Positivmeldungen sehr gut vertragen.

·         Ob die rechtlichen Lösungen wirklich zugunsten der Betroffenen rechtzeitig und dann auch wirksam genug sein werden, ist relativ offen.

·         In der Zwischenzeit treffen auf die Kunden zahlreiche – teilweise nicht nachvollziehbare – Lösungskonzepte, die zu einer erheblichen Verunsicherung beigetragen haben.

Die Interessengemeinschaft Menschen Machen Zukunft (MMZ) soll vor allem dazu dienen, den Betroffenen als kompetenter Ratgeber zur Verfügung zu stehen. Angestrebt wird, dass MMZ zu einer eigenständigen Organisation sich entwickelt und somit den Menschen die faire Möglichkeit eingeräumt wird, eigenverantwortlich und kooperativ Lösungen aus der Sicht der Betroffenen zu finden. Das Handeln von MMZ soll auch nicht auf auf das Thema Clecical Medical begrenzt bleiben, sondern auch andere „fehlgeschlagene“ Vorsorgekonzeptionen beinhalten.

Der Vorstand von MMW legt Wert darauf zu betonen, dass MMZ keine Organisationsform „gegen“ die wertvollen Bemühungen von Anwälten, Anwaltsgruppen oder ähnlichen ist, sondern als zusätzlicher Weg im Sinn der Selbstorganisation  der Betroffenen verstanden wird.

Bis zur Registereintragung von MMZ fungiert zunächst das VerbändeNetzwerk MMW als Ansprechpartner der Betroffenen. Weitere Interessenten wenden sich desahalb bitte zunächst noch per e-mail an das VerbändeNetzwerk MMW unter: info@menschen-machen-wirtschaft.de    (Stichwort: Clerical Medical oder Vorsorge-Stress, sowie einer Kurzbeschreibung des Sachverhalts und der möglichen Schadenshöhe).

18.12.2011

EnergieGenossenschaften im Fokus von Versicherungen und Finanzdienstleistung

Makler berichten: Genossenschaftliche Prinzipien werden beim Vermögensaufbau für Kunden immer gewichtiger!

Dieser Entwicklung entsprechend hat der seit einiger Zeit regelmäßig stattfindende Direktkontakt im VerbändeNetzwerk der Deutschen Kooperations- und Genossenschaftswirtschaft (MMW),  zwischen Genossenschaften, Genossenschaftsverbänden einerseits und Versicherungen sowie anderen Finanzdienstleistungs-Gruppen andererseits, bereits gute Ergebnisse gezeigt, wie die MMW-Fachkonferenz „Kooperative Finanzierungsinstrumente“ in Leipzig deutlich zeigte.

Was vor zwei Jahren noch unvorstellbar war, ist heute zu einer Selbstverständlichkeit geworden, die sich für alle Seiten vorteilhaft zu entwickeln scheint, so resümierte Gerd K. Schaumann vom Vorstand des MMW-Netzwerkes in seiner Begrüßungsrede. Gemeint war, dass es heute keine Berührungsängste zwischen Maklern, Versicherungen, Fondsakteuren und anderen Finanzgruppen mit Genossenschaften mehr gibt - besonders gilt das natürlich für den Energiesektor.

Im VerbändeNetzwerk gibt es inzwischen die fest installierte gemischte Fachgruppe „Kooperativer Vermögensaufbau“, in dem Vorstände und Aufsichtsräte von größeren Genossenschaften gemeinsam mit Verbandsvertretern und Vertretern der Finanz-, Versicherungs- und Kreditwirtschaft, neue Modelle zum Vermögensaufbau entwickeln. Dabei ist der selbst gewählte „Verhaltens-Kodex“ recht beachtlich, denn es geht nicht nur um irgendeinen Vermögensaufbau, sondern dieser Vermögensaufbau basiert auf ethischen, nachhaltigen, transparenten und ganzheitlichen Bezügen, er verbindet z.B. Teilhabe und Ertrag mit den Werten Klimaschutz und Atomausstieg.

Ein Vertreter eines Maklerverbandes brachte es auf den Punkt: Die Interessen unserer Kunden haben sich zum Teil dramatisch gewandelt. Während es früher ausreichte, auf eine relativ hohe Rendite zu verweisen, möchte der Kunde von heute, genau  wissen, welchem (guten) Zweck sein Engagement dient.

In einer Umfrage, die MMW jüngst in Kooperation mit über 15 größeren Maklerbüros durchführte, wurde deren Klientel nach der den vorrangigen Motiven bei ihrem privaten Vermögensaufbau befragt. Das Ergebnis war mehr als überraschend:  Wurde ein positiv besetzter Zweck, wie z.B. „Förderung des zügigen Umbaus der Energieversorgung in Richtung ……“  Erneuerbare Energien,   CO2-Reduzierung, rasche Reduzierung des Atomstroms, etc. angeführt, waren die Interessenten durchaus bereit, auch eine geringere Rendite in Kauf zu nehmen.

Auch wenn die Umfrage nur bei gut 350 Kunden erfolgte, die Teilnehmer der Fachkonferenz konnten die Tendenz der Ergebnisse in Bezug auf  ihre eigenen Branchen- bzw. Erfahrungsbereichen bestätigen.
Im VerbändeNetzwerk werden solche Umfragen zwar gern zur Kenntnis genommen, dennoch entsprechen sie nicht unbedingt den Zielen von MMW. Der Vorstand begründete das sinngemäß damit, dass es weniger Sinn mache, Rendite gegen Werte „aufzurechnen“, weil das wirtschaftlich unnötig sei, da z.B. Energiegenossenschaften inzwischen längst unter Beweis stellen, dass sie als Wirtschaftssubjekte schlechthin konzeptionell und ertragsbezogen attraktiv genug sind, um von den Menschen akzeptiert zu werden. Wenn zusätzlich auch gesellschaftlich Wertbezüge die Beteiligungsmotive zusätzlich steigern, sei allerdings dagegen nichts einzuwenden; nur sollte der Eindruck nicht erweckt werden, dass die Mitgliedschaft / Beteiligung an dieser oder jener Unternehmensform zuförderst an Wertbezügen festzumachen sei.

Eine solche Differenzierung würde aus Sicht von MMW den derzeit rasanten Zustrom in kooperatives Kapital möglicherweise unnötig blockieren. Ein Vergleich, ob Fonds-Engagement, Versicherungen oder Mitgliedschaften in Genossenschaften nun „besser“ sei,  eine solche Diskussion möchte man bei MMW nicht führen. Es geht nicht um gegeneinander, so das Fazit des MM-Vorstandes, sondern um einen offenen Wettbewerb, wo zukünftig das Vertrauen der Menschen bei ihrer Geldanlage hin tendiert. "Wir wollen die Menschen überzeugen, nicht überreden", so verlautete es bei MMW selbstbewusst zum Abschluss der Konferenz und man wertete es als wichtiges Signal für die Zukunft, dass immer mehr Makler, Versicherungs- und Finanzvermittler, sich darum bemühen, das „Geheimnis Genossenschaft“ zu erschließen.

Die Zeit scheint reif, für Neues Denken, so Gerd K. Schaumann, und wir bei MMW sind offen für neue Projekte, wie diese sich in dem begonnen Dialog mit einigen Versicherungen bereits abzuzeichnen beginnen.     

Anhand von ausgewählten Beispielen von Energiegenossenschaften wurde erläutert, dass eine Rendite von 8 und mehr Prozent auch dann gut zu erwirtschaften sein, wenn man sich marktüblicher Energie-Erzeugungs-Technik bediene.

Seit einiger Zeit bemüht man sich deshalb im VerbändeNetzwerk allerdings auch verstärkt um die Effizienz der Erzeuger-Technik.  Unter dem Slogan „Das Beste ist das Richtige für den Förderzweck“ (von Genossenschaften) wird inzwischen systematisch – in Verbindung mit Fachhochschulen und Ingenieurbüros – nach technischen Innovationen quasi „gefahndet“.

Der dem Netzwerk angeschlossene pvdp Prüfungsverband hat dazu eine „Wirkungsgrad-Analyse“ durchgeführt und die verschiedenen (marktüblichen) Erzeuger-Techniken untereinander und mit denen von Innovationen verglichen, die sozusagen kurz vor der Marktreife stehen.  Das Ergebnis war überzeugend: Wenn allein die „Stellschrauben“ Jahres-Stunden-Leistung und Wirkungsgrad (Input-Output-Relation) nur relativ geringfügig nach oben zu verschieben sind, lassen sich relativ problemlos Renditen auch von über 10% stabil erzielen, wobei auch gute Rücklagen zu bilden sind, den Unternehmenserfolg nachhaltig stabil zu machen. Dabei müssen auch keineswegs Kompromisse an guten CO2-Werten gemacht werden!

Da der Zusammenhang von Technik-Effizienz und Rendite für alle Teilnehmer der Konferenz signifikant und offenkundig war, wurde beschlossen, in die künftige Zusammenarbeit auch (innovative) Technik-Hersteller einzubeziehen, um Möglichkeiten zu prüfen, aussichtsreiche Entwicklungen systematisch zu forcieren, was z.B. auch die Gründung gemeinsamer Entwicklungsgesellschaften beinhalten kann.

Die nächste gemeinsame Fachkonferenz wird sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Finanzdienstleister-Richtlinie und Genossenschaften“ befassen.         




11.11.2011

Die Energie mit Zukunft und die Zukunft der EnergieGenossenschaften

Ein Bericht über eine Fachtagung für EnergieGenossenschaften mit ungewöhnlichen Themen und Teilnehmern ...

„Es muss die Aufgabe eines verantwortlichen VerbandsManagements sein, auch rechtzeitig Potenziale und Chancen für seine Mitglieder zu eröffnen“, so der Tenor einer Fachkonferenz, zu der kürzlich das VerbändeNetzwerk MMW ( Menschen Machen Wirtschaft e.V.) nach Leipzig eingeladen hatte.

Wir wollen bewusst auch Visionäres aufgreifen und schauen, was damit und daraus machbar ist, denn gerade im Energiesektor sollte jeder gute Lösungsansatz höchst willkommen sein, so begrüßte Gerd K. Schaumann (Vorstand) die doch (noch) recht ungewohnte Personengruppe der zahlreich erschienen Erfinder inmitten von Wissenschaftlern, Beratern, Juristen, Ingenieuren und Managern aus zahlreichen Genossenschaften, vor allem aus dem Spektrum der Produzenten und „Händlern“ des Energiebereichs.

Aber nicht nur die Gruppe der Erfinder war neu, auch die zahlreich erschienen Makler, Fondsmanager und Vertreter der Versicherungswirtschaft ergänzten erstmals das Bild des Netzwerks in bewusster Ausrichtung  und Öffnung hin zu neue Wirtschaftsbereichen.

Sie alle einte gleichwohl eine ähnliche Ausgangslage: Die Suche nach neuen und zugleich erfolgreichen Wegen. Diesmal jedoch – nicht wie sonst eher üblich und gewohnt – in den traditionellen Gleisen von Konkurrenz und Wettbewerb, sondern gezielt auf kooperatives Denkens und Handeln ausgerichtet, wobei der genossenschaftswirtschaftliche Bezug im Vordergrund stand.

Sie alle einte auch die Einsicht, welche große Verantwortung und Bedeutung gerade dem Energiesektor zukommt, wenn Themen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes mit wirtschaftlicher Ergiebigkeit und Verlässlichkeit konfrontiert werden.

Ein Vertreter der Versicherungswirtschaft brachte es auf den Punkt. Man verfolgt bei uns seit langem die positive Entwicklung genossenschaftlicher EnergieKonzeptionen und wäre durchaus nicht abgeneigt, sich auch in solchen Strukturen zu engagieren oder selbst solche Strukturen zu initiieren. Die Begründung war nachvollziehbar und verblüffend einfach: Wenn selbst Energiekonzerne dies – mehr oder weniger offen - tun, warum sollten das Versicherungen nicht auch machen. Auch dem möglichen Einwand, dass Genossenschaften nicht nach Kapitalanteilen, sondern nach „Köpfen“ regiert werden und abstimmen, schien nicht weiter irritierend zu sein, sofern die Rendite gut, berechenbar und langfristig stabil ist und bleibt.

Die Gruppe der Makler hörte solche Töne gern, denn schon länger – so ein Vertreter der Maklerverbände – findet dort eine Neuorientierung in Richtung „transparenter Ausrichtung“ der Produkte mit möglichst regionalen Bezügen statt. Oder, wie dies ein Makler treffend ausdrückte: Die Kunden möchten genauer wissen, wofür die Gelder verwandt werden, dass sie relativ gesichert sind und möglichst „ethisch“ ausgerichtet. Die „Traditionsmarke Lebensversicherung“ scheint einer neue „Verkleidung“ zu bedürfen. Beifall war dem Teilnehmer sicher, der das als „Erlebens-Versicherung“ bezeichnete.

Von besonderem Interesse für alle Teilnehmer war die Arbeitsgruppe „Regenerative Energie – denkbar und machbar auch  o h n e  staatliche Förderung (EEG / KWG)?“

Dazu war kaum ein Teilnehmer zunächst zu mehr als einem „Kopfschütteln“ bereit, wohl wissend, dass das, was bisher an Energieerzeugungs-Technologie eingesetzt wird, noch nicht ausgereizt ist. Wohl wissend, dass mit Windkraft, Biogas, Geothermie, Wasserkraft, Photovoltaik, BHKW oder wie die Technologien auch heißen mögen, ohne zum Teil intensive Subventionen  Energie nur mit hohen Verlusten erzeugt werden könnte, schienen die Zweifler Recht zu behalten. Dennoch hielt man beim MMW-Netzwerk eine solche Arbeitsgruppe für notwendig, zumal aufgrund der aktuellen staatlichen Bedrängnisse durch das sich ausweitende EU-Engagement keineswegs sicherzustellen sei, dass der Fördermittelfluss im bisherigen Umfange „unantastbar“ bleibt.

Weiter die nachvollziehbare Begründung des MMW-VerbändeNetzwerkes: „Wir können und dürfen nicht zuschauen, dass das Aufblühen von EnergieGenossenschaften artfremden Einflüssen anheimgestellt würde, wenn sich die Fördermittel-Politik ändert. Deshalb ist es für die Verbände des Netzwerkes selbstverständlich, auch frühzeitig nach Ergänzungs- bzw. Ersatzlösungen zu suchen“, so die Begründung von Gerd K. Schaumann.

Je mehr die „Pioniere“ (Erfinder) danach Einblicke in potenziell neue bis neuartige EnergieErzeugungs-Technologien eröffneten, umso mehr schlug die Anfangs-Skepsis der Teilnehmer in tendenzielle Ver- und Bewunderung um.

Was man hörte und auch vorgeführt bekam, war schon für die anwesenden Physiker recht gewöhnungsbedürftig, denn Hauptsätze der Thermodynamik, wie sie zwischen 1830 und 1860 formuliert wurden, schienen ins Wanken zu geraten.

Nachvollziehbar, wenn die Hersteller heute am Markt gängiger BHKW (zu Recht) stolz sind, einen Wirkgrad von 90% zu erreichen, und z.B. spezielle Leistungsverstärker 160 % elektrische Energie erzeugen, die sogar durch entsprechende Kaskadenschaltung mehrfach zu erhöhen ist.

Nicht weniger beeindruckend auch die Vorführung, den Kraftstoffverbrauch bei PKWs oder anderen Antriebssystemen auf tendenziell bis zu 40 % Verbrauch zu reduzieren.

Auch andere Erfinder leisteten beeindruckende Beiträge, die übereinstimmend bei vielen Teilnehmern der Konferenz so etwas wie „Umdenken“ angeregt haben.

Ein Vorstand einer EnergieGenossenschaft erhielt für seine Anmerkung viele Beifall, indem er an die Verantwortung der Gremien von EnergieGenossenschaften appellierte: „Wir haben im Interesse unserer Mitglieder geradezu die Pflicht, uns frühzeitig um die möglichst beste Technik zu kümmern. Auch das, was heute noch nicht „marktreif“ sein mag, sollte von uns genau und wohlwollend begleitet werden. Was wäre verwerflich daran, wenn EnergieGenossenschaften sich auch im Bereich Forschung und Entwicklung engagieren würden?“ Und weiter: „EnergieGenossenschaften sind auch dem Förderzweck „Nachhaltigkeit“ verpflichtet, was man bei Konzernen nicht immer so eindeutig erkennen kann“.

Erfreulich, dass hernach einstimmig der Vorschlag angenommen wurde, im VerbändeNetzwerk MMW,  zukünftig einen Arbeitskreis „Energie-Innovationen“ einzurichten.

Der Skepsis einiger Erfinder, die prognostizierten, dass Staat und EnergieKonzerne kein wirkliches Interesse an neuen Wegen in der Energie-Technik haben, weil das nicht unbedingt in deren Interesse läge, hielt der Vorstand des Netzwerkes als Antwort entgegen: „Genossenschafts- und Kooperationswirtschaft ist vorrangig eine Frage des Mittelstandes. Und wenn eine Entwicklung im EnergieSektor dem Mittelstand – und sogar den Bürgern - insgesamt Nutzen verspricht, dann mögen die Konzerne es eben anders sehen. Unser Auftrag ist eindeutig definiert: Wir haben den gesetzlichen Förderzweck der Mitglieder in Genossenschaften zu allererst im Auge zu haben. Und wenn sich dort z.B. so etwas wie Magnettechnik als sinnvoll erweisen sollte, was sollte uns dann abhalten auch dafür aktiv zu werben und dessen Einsatz zu unterstützen?“

21.09.2011

Investierende Mitgliedschaft in einer GENOSSENSCHAFT macht Sinn!

Frage:

Ich habe ein Angebot auf „investierende Mitgliedschaft“ in einer Genossenschaft. Wäre ich dann so etwas wie ein „Mitglied 2.Klasse“?

Antwort:

Eindeutig NEIN – denn Sie haben in wesentlichen Punkten alle Möglichkeiten der Einflussnahme, wie dies auch Mitglieder haben. Lassen Sie uns dazu einige nennen. (Wir verwenden nachfolgend für „investierendes Mitglied“ die Abkürzung „InMit“):


InMit:



  • Haben das volle Recht auf Gewinnausschüttung.
  • Sie sind zu allen Versammlungen der GENO einzuladen, besonders auch zu den Generalversammlungen.
  • Sofern die GENO eine Vertreterversammlung statt einer Generalversammlung hat, stellen sie auch Vertreter.
  • Nehmen an der Willensbildung der GENO teil, können Anträge stellen, Auskünfte verlangen, mitbeschließen.
  • Nehmen an den Wahlen der Gremien, wie Vorstand, Aufsichtsrat, und bei Wahl möglicher Ausschüsse teil.
  • Nehmen im vollen Umfang an der Gewinnausschüttung teil.


Frage:



Warum gibt es den Unterschied zwischen Mitgliedern und Investierenden Mitgliedern?



Antwort:

Dies ist – grob gesagt – dem geschuldet, dass ein Unterschied der Interessen bei den Teilhabern (Mitgliedern) an einer Genossenschaft vermutet wird.

Mitglieder orientieren sich direkt an der Nutzung des definierten Förderzwecks, der sich vereinfach gesagt, im Unternehmensgegenstand der GENO widerspiegelt.
Nehmen wir als Beispiel eine Handwerks-Genossenschaft.

·       Die Mitglieder sind quasi MitUnternehmer, d.h. sie nutzen den gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb, um das Unternehmen so zu gestalten, dass es wettbewerbsfähig bleibt. Davon hängt entscheidend ihr Arbeitsplatz ab.
·         Von den Mitgliedern wird also erwartet, dass sie unternehmerisch denken und handeln.
·         Dazu gehört auch die Einsicht, dass Gewinne nur in dem Masse ausgeschüttet werden, wie dies eine Stabilität des Unternehmens nicht gefährdet.
·         Es gibt so etwas wie einen „ungeschriebenen Grundsatz“ bei einer GENO, der da heißt, dass der Förderzweck im Vordergrund steht, in diesem Falle z.B. die Wettbewerbssicherheit des Unternehmens, angemessene Löhne/Gehälter, usw.
·         Das kann so weit gehen, dass von der gesetzlichen Möglichkeit Gebrauch gemacht wird, dass die Mitglieder eine Gewinnausschüttung satzungsmäßig ausschließen.
 Deutlich wird die der Unterschied der Interessen von Mitgliedern und InMitliedern z.B. dann, wenn eine Entscheidung getroffen wurde, die Unternehmensentwicklung (hier: die Anschaffung einer größeren Maschine) nicht über Fremdkapital (wie z.B. Bankkredite), sondern über Eigenkapitalaufbau zu gestalten.
Um z.B. eine Investition diese neue Maschinen im Wert von 500 TEU über Eigenkapital zu finanzieren, gibt es die Möglichkeit, dass die Mitglieder in einem entsprechenden Umfang ihre Geschäftsanteile erhöhen. Das könnten sie aber meist bei einer GENO nur dann, wenn sie ihrerseits Kredite aufnehmen würden.
GmbH-Gesellschafter würden entweder mit einer Bürgschaft ihren Kredit absichern oder – sofern vorhanden – z.B. eine Grundschuld zugunsten der Bank auf ihr eigenes Grundstück eintragen. Das ginge bei einer GmbH – z.B. mit 4 Gesellschaftern recht gut, denn den 4 Gesellschaftern gehört die GmbH anteilsmäßig auch.

Anders bei einer Genossenschaft!“

Eine Genossenschaft gehört eigentlich keinem, denn sie gehört allen Mitgliedern. Deshalb wird auch nicht nach Anteilen, sondern nach „Köpfen“ abgestimmt.
Eigentlich für jeden nachvollziehbar, dass jemand für das, was ihm nicht gehört, auch keine Bürgschaft gibt oder sein Privatvermögen als Sicherheit zur Verfügung stellen möchte ….
Um einer Genossenschaft hier keine Nachteile entstehen zu lassen, wurde die Idee „geboren“, deren Eigen-Kapitalbeschaffung mittels einer besonderen Form von Mitgliedern zu realisieren, den sog. Investierenden Mitgliedern.
Nehmen wir dazu ebenfalls zwei Beispiel:
  • Die Genossenschaft hat Verbindung zu einem größeren Lieferanten, mit dem seit Jahren eine gute Geschäftsbeziehung besteht. Den kann man überzeugen, einen wesentlichen Teil der notwendigen Investition mitzufinanzieren. Der Lieferant beurteilt das aus seiner Sicht als eine gute Möglichkeit, sein Liefervolumen zu steigern und willigt ein. Er zeichnet also in Höhe von 450 TEU Geschäftsanteile bei dieser Genossenschaft.
·         Bei einer GmbH hätte ein solcher Lieferant jetzt möglicherweise die Mehrheit der Anteile, und damit das Sagen.
·         Genau dies soll bei einer GENO nicht eintreten können, ja es darf nicht eintreten, weil das Gesetz verlangt, dass nach „Köpfen“ und nicht nach Anteilen entschieden wird.
·         Wir sehen also, dass die unternehmerische Handlungsfähigkeit so wenig wie möglich durch Dritteinflüsse berührt werden soll.

·         Wir sehen deutlich an diesem Beispiel, was das Motiv des Gesetzgebers war, dies 2006 neu zu regeln, denn erst seit dieser Zeit gibt es die Möglichkeit, InMit in die Genossenschaft einzubeziehen.
·         Kann man den Lieferanten davon überzeugen, mitzumachen, hat er auch kein Privileg bei der Ausschüttung, aber sehr wohl die gleichen Rechte
·         Der Lieferant hat aber wahrscheinlich das Interesse, dass seine Überlegungen aufgehen, z.B. dass seine „Investition“ auch zu einer Mehr-Lieferung durch ihn führt.
·         Was er dazu benötigt, ist vor allem Transparenz. Er möchte z.B. wissen, ob das Unternehmen tatsächlich – wie verabredet – die zusätzlichen Lieferungen auch bei ihm tätigt.
·         Dies kann er als Mitglied in vielfältiger Form kontrollieren, z.B. könnte er auch im Aufsichtsrat vertreten sein.

·         Was aber gesetzlich als Schutz für den eigentlichen Unternehmensgegenstand geschaffen wurde ist, dass das Investierende Mitglied nicht das Unternehmen dominieren kann, also das ursprüngliche unternehmerische Ziel nicht einseitig zu verändern .
·         Dazu wurden wichtige Regeln eingeführt, z.B. die InMit auf 25% der Aufsichtsrats-Mitglieder zu begrenzen und die Mitglieder nicht überstimmen zu können.


Hier wird sehr schön der Unterschied zwischen den Mitglieder-Gruppen deutlich:

  • Die unternehmerische Verantwortung bleibt bei den Mitgliedern.
  • Die InMitglieder bekommen genau das, was sie eigentlich wollen, nämlich die notwendigen Informationen, um den Inhalt ihrer Interessen wirksam kontrollieren zu können.
  • Dazu müssen sie auch Anträge stellen können, müssen Rederecht haben und müssen Antworten auf ihre Fragen bekommen.

Nehmen wir das zweite Beispiel:


  • Statt eines InMitgliedes, das einen Betrag von 450 TEU aufbringt, könnten sich auch 100 InMitglieder finden, die sich je mit 4,5 TEU beteiligen.
  • Deren Interesse wird dann wahrscheinlich eher darauf ausgerichtet sein, dass diese Investition zu der erwarteten Gewinnausschüttung führt.
  • Das Prinzip, dass zwischen unternehmerischen und anderen Interessen differenziert wird – und warum – bleibt jedoch gleich.

Frage: 

Was kann ich als Investierendes Mitglied tun, wenn meinen Interessen nicht mehr in der Genossenschaft entsprochen würde?


Antwort:

Diese Frage lässt sich recht einfach beantworten: Sie kündigen Ihre Mitgliedschaft und „investieren“ ihr Geld woanders. …
Wir kennen jedoch bisher keinen solchen Fall, denn um InMitglieder wirksam ansprechen zu können, bei der Genossenschaft mitzumachen, muss die Genossenschaft den Interessen der InMitglieder im vollen Umfang entsprechen!


Frage:

Gilt das für alle Formen von Genossenschaften?

Antwort:

Wir haben das zwar am Beispiel einer  Handwerks-GENO erläutert, aber das Prinzip lässt sich sinngemäß auf alle anderen GENO-Bereiche übertragen.
Es kommt immer auf die wirklichen Interessen bei den Mitgliedern an:


  • Wollen diese sich eher unternehmerisch betätigen, dann wären es eher Mitglieder.
 oder
  • Haben sie eher Interesse an den Ergebnissen, die das Unternehmen erwirtschaftet, tritt also das unternehmerische Interesse in den Hintergrund, dann wären es eher Investierende Mitglieder.
Hinweis:


  • Es gibt inzwischen einige Genossenschaften, die schließen für Mitglieder die Gewinnausschüttung aus
  • Dort sind nur die Investierenden Mitglieder berechtigt, an der Gewinnausschüttung teilzunehmen.

Warum?


  • Sie bekommen für ihre unternehmerische Tätigkeit ein Entgelt.
  • Da ist es nachvollziehbar, die Gewinne gänzlich den Investierenden Mitgliedern zu überlassen.
  • Das machen faktisch auch viele GmbH`s – nur dass es dort keine Investierenden Mitglieder gibt, dort zahlt man dann z.B. halt Zinsen an Banken ….