Um die sog. bankenfinanzierten Renten Anfang der 2000er Jahre hat es bisher viel Schlagzeilen, Schuldzuweisungen und rechtliche Auseinandersetzungen gegeben.
Verkürzt gesagt, basierten die diversen Konzepte auf dem Gedanken, die Zinsdifferenzen zwischen einem Bankkredit und den Erträgen einer Versicherungsgesellschaft zu nutzen, um eine private Zusatzvorsorge aufzubauen. Im Mittelpunkt der Transaktionen standen Vertriebsgruppen, größere Banken, der englische Versicherungskonzern CLERICAL MECICAL und tausende von Kunden in Deutschland.Die einen haben gut verdient, die anderen, nämlich die Kunden scheinen zu den Verlierern zu gehören, denn statt wachsender Renten wachsen nur deren Schulden. Der Grund: Die gedachten Renditen von Clerical Medical sanken von erwarteten 8% (und mehr) auf tendenziell 1%, während die Kreditraten bei den Banken gut 4% ausmachen. Das Ergebnis: Unaufhaltsam mehren sich die Schulden der tausenden von Kunden.
Die Hoffnung, durch rechtliche Klärung die Angelegenheit „drehen“ zu können, scheint zunächst aussichtsreich, denn mehrere Obergerichte haben Clerical Medical zum Schadenersatz verurteilt. Ab dem 08.02. 2012 wird sich der BGH mit der Angelegenheit befassen. Aber: Nicht nur fraglich, wie und wann der BGH urteilt, auch bleibt unklar, wie Clerical Medical darauf reagiert. Ob man den EUGH danach anruft oder zu anderen Ausweichkonzepten kommt, das alles hilft nicht den Kunden, nicht jetzt und vielleicht auch nicht, wenn die Kredite von den Banken fällig gestellt werden.Um zusätzlich Bewegung in die Angelegenheit zu bringen, hat sich die Interessengemeinschaft Menschen Machen Zukunft (MMZ) gebildet, die vom VerbändeNetzwerk der Deutschen Kooperations- und Genossenschaftswirtschaft (MMW e.V.) unterstützt wird. Ziel ist es, zwischen allen Beteiligten – neben einer rechtlichen Lösung – zuvörderst auch nach einer wirtschaftlichen Lösung im Interesse der Betroffenen zu suchen.
Für das VerbändeNetzwerk fasst deren Vorstandsmitglied Gerd K. Schaumann dies wie folgt zusammen: Wir fanden den Weg und das Konzept der Vertreter der Interessengemeinschaft MMZ aus mehreren Gründen plausibel und nachvollziehbar, was uns dazu bewogen hat, diese Bemühungen nachhaltig zu unterstützen:· Ein Weg von der Konfrontation zu einer KOOPERATION ist im Wirtschaftsleben immer sinnvoll.
· Es gibt gute Gründe, dass Clerical Medical aktiver als bisher sich um eine Schadensbegrenzung bemühen sollte, wozu es jedoch entsprechender Gesprächs- und Ansprechpartner bedarf.
· Der deutschen Versicherungs- und Bankenwirtschaft kann es nicht einerlei sein, sich weiter abzeichnender Negativschlagzeilen ausgesetzt zu sehen. Das Image dieser Branchen kann Positivmeldungen sehr gut vertragen.
· Ob die rechtlichen Lösungen wirklich zugunsten der Betroffenen rechtzeitig und dann auch wirksam genug sein werden, ist relativ offen.
· In der Zwischenzeit treffen auf die Kunden zahlreiche – teilweise nicht nachvollziehbare – Lösungskonzepte, die zu einer erheblichen Verunsicherung beigetragen haben.
Die Interessengemeinschaft Menschen Machen Zukunft (MMZ) soll vor allem dazu dienen, den Betroffenen als kompetenter Ratgeber zur Verfügung zu stehen. Angestrebt wird, dass MMZ zu einer eigenständigen Organisation sich entwickelt und somit den Menschen die faire Möglichkeit eingeräumt wird, eigenverantwortlich und kooperativ Lösungen aus der Sicht der Betroffenen zu finden. Das Handeln von MMZ soll auch nicht auf auf das Thema Clecical Medical begrenzt bleiben, sondern auch andere „fehlgeschlagene“ Vorsorgekonzeptionen beinhalten.
Der Vorstand von MMW legt Wert darauf zu betonen, dass MMZ keine Organisationsform „gegen“ die wertvollen Bemühungen von Anwälten, Anwaltsgruppen oder ähnlichen ist, sondern als zusätzlicher Weg im Sinn der Selbstorganisation der Betroffenen verstanden wird.
Bis zur Registereintragung von MMZ fungiert zunächst das VerbändeNetzwerk MMW als Ansprechpartner der Betroffenen. Weitere Interessenten wenden sich desahalb bitte zunächst noch per e-mail an das VerbändeNetzwerk MMW unter: info@menschen-machen-wirtschaft.de (Stichwort: Clerical Medical oder Vorsorge-Stress, sowie einer Kurzbeschreibung des Sachverhalts und der möglichen Schadenshöhe).