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GENOSSENSCHAFTEN sind wichtiger Teil eines Modernen KOOPERATIONS-Wesens. Sie bilden die Struktur für einfaches, schnelles und effektives Zusammenwirken für MENSCHEN in unterschiedlichsten Situationen. Eine passende Struktur zu haben, ist eine gute Ausgangsposition. Wer in "GRUPPEN-VORTEILEN" denkt, hat ein wesentliches Prinzip von Kooperation (Coop) verstanden. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig an-gepasst werden. Danke für euere Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft. Koordination / Redaktion: Gerd K. Schaumann

11.11.2011

Die Energie mit Zukunft und die Zukunft der EnergieGenossenschaften

Ein Bericht über eine Fachtagung für EnergieGenossenschaften mit ungewöhnlichen Themen und Teilnehmern ...

„Es muss die Aufgabe eines verantwortlichen VerbandsManagements sein, auch rechtzeitig Potenziale und Chancen für seine Mitglieder zu eröffnen“, so der Tenor einer Fachkonferenz, zu der kürzlich das VerbändeNetzwerk MMW ( Menschen Machen Wirtschaft e.V.) nach Leipzig eingeladen hatte.

Wir wollen bewusst auch Visionäres aufgreifen und schauen, was damit und daraus machbar ist, denn gerade im Energiesektor sollte jeder gute Lösungsansatz höchst willkommen sein, so begrüßte Gerd K. Schaumann (Vorstand) die doch (noch) recht ungewohnte Personengruppe der zahlreich erschienen Erfinder inmitten von Wissenschaftlern, Beratern, Juristen, Ingenieuren und Managern aus zahlreichen Genossenschaften, vor allem aus dem Spektrum der Produzenten und „Händlern“ des Energiebereichs.

Aber nicht nur die Gruppe der Erfinder war neu, auch die zahlreich erschienen Makler, Fondsmanager und Vertreter der Versicherungswirtschaft ergänzten erstmals das Bild des Netzwerks in bewusster Ausrichtung  und Öffnung hin zu neue Wirtschaftsbereichen.

Sie alle einte gleichwohl eine ähnliche Ausgangslage: Die Suche nach neuen und zugleich erfolgreichen Wegen. Diesmal jedoch – nicht wie sonst eher üblich und gewohnt – in den traditionellen Gleisen von Konkurrenz und Wettbewerb, sondern gezielt auf kooperatives Denkens und Handeln ausgerichtet, wobei der genossenschaftswirtschaftliche Bezug im Vordergrund stand.

Sie alle einte auch die Einsicht, welche große Verantwortung und Bedeutung gerade dem Energiesektor zukommt, wenn Themen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes mit wirtschaftlicher Ergiebigkeit und Verlässlichkeit konfrontiert werden.

Ein Vertreter der Versicherungswirtschaft brachte es auf den Punkt. Man verfolgt bei uns seit langem die positive Entwicklung genossenschaftlicher EnergieKonzeptionen und wäre durchaus nicht abgeneigt, sich auch in solchen Strukturen zu engagieren oder selbst solche Strukturen zu initiieren. Die Begründung war nachvollziehbar und verblüffend einfach: Wenn selbst Energiekonzerne dies – mehr oder weniger offen - tun, warum sollten das Versicherungen nicht auch machen. Auch dem möglichen Einwand, dass Genossenschaften nicht nach Kapitalanteilen, sondern nach „Köpfen“ regiert werden und abstimmen, schien nicht weiter irritierend zu sein, sofern die Rendite gut, berechenbar und langfristig stabil ist und bleibt.

Die Gruppe der Makler hörte solche Töne gern, denn schon länger – so ein Vertreter der Maklerverbände – findet dort eine Neuorientierung in Richtung „transparenter Ausrichtung“ der Produkte mit möglichst regionalen Bezügen statt. Oder, wie dies ein Makler treffend ausdrückte: Die Kunden möchten genauer wissen, wofür die Gelder verwandt werden, dass sie relativ gesichert sind und möglichst „ethisch“ ausgerichtet. Die „Traditionsmarke Lebensversicherung“ scheint einer neue „Verkleidung“ zu bedürfen. Beifall war dem Teilnehmer sicher, der das als „Erlebens-Versicherung“ bezeichnete.

Von besonderem Interesse für alle Teilnehmer war die Arbeitsgruppe „Regenerative Energie – denkbar und machbar auch  o h n e  staatliche Förderung (EEG / KWG)?“

Dazu war kaum ein Teilnehmer zunächst zu mehr als einem „Kopfschütteln“ bereit, wohl wissend, dass das, was bisher an Energieerzeugungs-Technologie eingesetzt wird, noch nicht ausgereizt ist. Wohl wissend, dass mit Windkraft, Biogas, Geothermie, Wasserkraft, Photovoltaik, BHKW oder wie die Technologien auch heißen mögen, ohne zum Teil intensive Subventionen  Energie nur mit hohen Verlusten erzeugt werden könnte, schienen die Zweifler Recht zu behalten. Dennoch hielt man beim MMW-Netzwerk eine solche Arbeitsgruppe für notwendig, zumal aufgrund der aktuellen staatlichen Bedrängnisse durch das sich ausweitende EU-Engagement keineswegs sicherzustellen sei, dass der Fördermittelfluss im bisherigen Umfange „unantastbar“ bleibt.

Weiter die nachvollziehbare Begründung des MMW-VerbändeNetzwerkes: „Wir können und dürfen nicht zuschauen, dass das Aufblühen von EnergieGenossenschaften artfremden Einflüssen anheimgestellt würde, wenn sich die Fördermittel-Politik ändert. Deshalb ist es für die Verbände des Netzwerkes selbstverständlich, auch frühzeitig nach Ergänzungs- bzw. Ersatzlösungen zu suchen“, so die Begründung von Gerd K. Schaumann.

Je mehr die „Pioniere“ (Erfinder) danach Einblicke in potenziell neue bis neuartige EnergieErzeugungs-Technologien eröffneten, umso mehr schlug die Anfangs-Skepsis der Teilnehmer in tendenzielle Ver- und Bewunderung um.

Was man hörte und auch vorgeführt bekam, war schon für die anwesenden Physiker recht gewöhnungsbedürftig, denn Hauptsätze der Thermodynamik, wie sie zwischen 1830 und 1860 formuliert wurden, schienen ins Wanken zu geraten.

Nachvollziehbar, wenn die Hersteller heute am Markt gängiger BHKW (zu Recht) stolz sind, einen Wirkgrad von 90% zu erreichen, und z.B. spezielle Leistungsverstärker 160 % elektrische Energie erzeugen, die sogar durch entsprechende Kaskadenschaltung mehrfach zu erhöhen ist.

Nicht weniger beeindruckend auch die Vorführung, den Kraftstoffverbrauch bei PKWs oder anderen Antriebssystemen auf tendenziell bis zu 40 % Verbrauch zu reduzieren.

Auch andere Erfinder leisteten beeindruckende Beiträge, die übereinstimmend bei vielen Teilnehmern der Konferenz so etwas wie „Umdenken“ angeregt haben.

Ein Vorstand einer EnergieGenossenschaft erhielt für seine Anmerkung viele Beifall, indem er an die Verantwortung der Gremien von EnergieGenossenschaften appellierte: „Wir haben im Interesse unserer Mitglieder geradezu die Pflicht, uns frühzeitig um die möglichst beste Technik zu kümmern. Auch das, was heute noch nicht „marktreif“ sein mag, sollte von uns genau und wohlwollend begleitet werden. Was wäre verwerflich daran, wenn EnergieGenossenschaften sich auch im Bereich Forschung und Entwicklung engagieren würden?“ Und weiter: „EnergieGenossenschaften sind auch dem Förderzweck „Nachhaltigkeit“ verpflichtet, was man bei Konzernen nicht immer so eindeutig erkennen kann“.

Erfreulich, dass hernach einstimmig der Vorschlag angenommen wurde, im VerbändeNetzwerk MMW,  zukünftig einen Arbeitskreis „Energie-Innovationen“ einzurichten.

Der Skepsis einiger Erfinder, die prognostizierten, dass Staat und EnergieKonzerne kein wirkliches Interesse an neuen Wegen in der Energie-Technik haben, weil das nicht unbedingt in deren Interesse läge, hielt der Vorstand des Netzwerkes als Antwort entgegen: „Genossenschafts- und Kooperationswirtschaft ist vorrangig eine Frage des Mittelstandes. Und wenn eine Entwicklung im EnergieSektor dem Mittelstand – und sogar den Bürgern - insgesamt Nutzen verspricht, dann mögen die Konzerne es eben anders sehen. Unser Auftrag ist eindeutig definiert: Wir haben den gesetzlichen Förderzweck der Mitglieder in Genossenschaften zu allererst im Auge zu haben. Und wenn sich dort z.B. so etwas wie Magnettechnik als sinnvoll erweisen sollte, was sollte uns dann abhalten auch dafür aktiv zu werben und dessen Einsatz zu unterstützen?“