VerbändeNetzwerk überrascht über den schnellen und intensiven Zuspruch.
Sie kamen aus allen Regionen der Republik zur ersten gemeinsamen Konferenz , zu der das VerbändeNetzwerk der Deutschen Kooperations- und Genossenschaftswirtschaft (MMW e.V.) nach Leipzig eingeladen hatte: Menschen, die vor Jahren geglaubt haben, aus Zinsdifferenzen eine Zusatzrente bei Clerical Medical erwirtschaften zu können.
Statt der erwarteten Zusatzrente, stehen sie heute meist mit erheblichen Zusatzschulden da, weil die Renditen des englischen Lebensversicherers Clerical Medical dramatisch gesunken waren. Nicht gesunken waren allerdings die Zinsen der Bankkredite, mit denen die Einmalbeiträge zur Lebensversicherung finanziert wurden.
Diese erste Konferenz sollte vor allem den Vertretern des VerbändeNetzwerkes und deren Verantwortlichen zum Projekt „Menschen mögen Vermögen“ eine Orientierung dazu geben, wie bisher auf diese Entwicklungen reagiert wurde und welche Erfahrungen im Umgang mit Banken, Rechtsanwälten und Vertretern von Clerical Medical gesammelt wurden.
Für den Vorstand von MMW fasste Gerd K. Schaumann die wichtigsten Ziele der Konferenz in seinem Eingangsbeitrag wie folgt zusammen:
Wir haben Fachleute eingeladen, die die rechtlichen Lösungswege beurteilen sollen, besonders nach dem, was am 08. Februar durch den BGH signalisiert wurde. Den Weg „Schadenersatz“ zu prüfen ist sicherlich richtig und wichtig, gleich in welche Richtung man den Verursacher ausmacht.
Aber vor allem haben wir auch nach Lösungen zu suchen, die den Menschen nicht irgendwann nützlich sein können, sondern ab JETZT, mindestens jedoch, wenn die Versicherungen auslaufen und die Darlehn von den Banken fällig gestellt werden, mitsamt des ungedeckten Zinsanteils. Und besonders von diesen Experten erwarten wir uns heute geeignete Vorschläge, die den betroffenen Menschen direkten Nutzen stiften können.
Gemäß den möglichen Schadensverursachern wurde in Arbeitsgruppen „Versicherung“, „Vermittler“ und „Banken“ Fachleute angehört und die Möglichkeiten von Erfolgschancen ausgelotet.
Die Arbeitsgruppen am Nachmittag waren geprägt von unterschiedlichsten Konzepten, die sich grundlegend an zwei unterschiedlichen Verläufen orientierten:
- Die Versicherungen bei Clerical Medical werden bis zu deren Laufzeitende fortgeführt
- Die Versicherungen bei Clerical Medical werden vorfällig aufgelöst und die Gelder in effizientere Produkte investiert, wobei deren Laufzeit sich nicht automatisch am Ablauf der Versicherung orientieren muss.
Zu beiden Konzepten vorgelegte Arbeitsunterlagen wurden von den Teilnehmern eingehen beurteilt. Mehrheitlich sprachen sich die Teilnehmer für Lösungen gemäß Modell b. aus, wobei klar war, dass beide Modell zusätzliche Schadensersatzansprüche der Betroffenen nicht mindern dürfen, jedoch möglicherweise beide Modell zu anderen Schadenshöhen führen können, sofern Modelle nach b. dazu dienen können, den Schaden geringer ausfallen zu lassen, weil in der Restlaufzeit Erträge erwirtschaftet werden können, die den ursprünglich bei Clerical Medical erwarteten, mindestens entsprechen müssen oder sogar besser sind .
Zahlreiche Teilnehmer legten besonderen Wert darauf, dass seitens der Banken - bei Fälligkeit der Darlehn – keine ungedeckten Schulden bestehen, von denen Vollstreckungshandlungen zu erwarten wären. Einige Teilnehmer befürchten, dass am Ende der Laufzeit der Versicherungen, ungedeckte Bankforderungen von weit über 100.000 EUR bestehen könnten.
Folgerichtig beschlossen die Teilnehmer fast einstimmig, umgehend Gespräche mit den Banken zu suchen, die die höchsten Kreditsummen zu dem CM-Konzept beigetragen haben, wozu insbesondere auch Landesbanken und größere Sparkassen zählen.
Umstritten schien zunächst das Konzept des MMW-Vorstandes zu werden, das nicht zuvörderst auf „Auseinandersetzung“, sondern auf „WIN-WIN“ orientiert ist.
Begründet wurde diese Haltung damit, dass man Lösungen benötige, bei denen die Betroffenen nicht nur Recht bekämen, sondern vor allem auch Geld, zumindest nicht dem Risiko ausgesetzt sind, Kreditschulden bedienen zu müssen.
Beispielhaft erläuterte in diesem Zusammenhang Frank-Peter Evertz (Varitas eG) ein Modell in Verbindung mit Energiegenossenschaften.
Das Resümee der Konferenz fasste Gerd K. Schaumann zusammen:
Die Konferenz war wichtig und richtig, denn wir haben kennengelernt, was die betroffenen Menschen erwarten.
Der Auftrag ist auch eindeutig, die Gespräche mit den Banken werden ab sofort intensiviert.
Wir haben unser „WIN-WIN-Konzept“ verständlich machen können, d.h. eine Lösung zu suchen, die allen Beteiligten Gruppen die Chance bieten kann ihre Fehler zu korrigieren, ohne dabei ihr Gesicht verlieren zu müssen.
Die nächste Konferenz ist für Ende April eingeplant, wobei – je nach Gesprächsverlauf – der Termin auch früher oder später sein kann.
Das VerbändeNetzwerk geht gestärkt in die Verhandlungen, versehen mit einem doch recht gewichtigen Mandat von über 350 Betroffenen, mit steigender Zuspruchstendenz.
Neben der Mail der Verbände info@menschen-machen-wirtschaft.de wird die spezielle Mail-Adresse projekt-CM@menschen-machen-wirtschaft.de eingerichtet, damit zügiger auf Anfragen eingegangen werden kann.