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GENOSSENSCHAFTEN sind wichtiger Teil eines Modernen KOOPERATIONS-Wesens. Sie bilden die Struktur für einfaches, schnelles und effektives Zusammenwirken für MENSCHEN in unterschiedlichsten Situationen. Eine passende Struktur zu haben, ist eine gute Ausgangsposition. Wer in "GRUPPEN-VORTEILEN" denkt, hat ein wesentliches Prinzip von Kooperation (Coop) verstanden. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig an-gepasst werden. Danke für euere Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft. Koordination / Redaktion: Gerd K. Schaumann

03.04.2018

Geno-2.0 - Raiffeisen - CoopGo (Teil 2)



Antworten                
    
Wir möchten unsere Antworten relativ kurz halten aus folgenden Gründen:
a.    Sind die Fragen recht lang formuliert und mit vielen (möglichen) Antworten versehen.
b.    Gehen wir davon aus, dass zu diesem Thema weitere Fragen kommen werden; einige liegen uns bereits vor.

Zum Sachverhalt als solchen:

Wir teilen Ihre Einschätzung, dass mit ungewöhnlich viel Aufwand auf die frühere Situation eingegangen wurde und sehr wenig zur Gegenwart und Zukunft ausgeführt wurde. Damit meinen wir nicht, dass zu wenig „aufgeschrieben“ wurde, sondern dass man eher wenig (neue) „Substanz“ erfährt.

Man kann doch nicht wirklich im Ernst meinen, dass nur allein schon, wenn man den Namen „Raiffeisen“ nutzt, alles zu „glänzen“ beginnt. Ist das wirklich so schwer zu erkennen, dass vor allem Jugendliche beim Thema „Genossenschaft“, eher an „Bürokratie“, wie an „Faszination“ denken. Sie diese  „heile Welt“ nicht, die die „Raiffeisen-Nachfahren“ vermitteln wollen.
Auch die besten Marketing-Einsätze (wir erkennen gern an, dass diesbezüglich gute Arbeit geleistet wurde) werden uns allen nicht helfen, glaubwürdig auf neue Herausforderungen auch NEUE Antworten zu präsentieren .

Dazu einige Beispiele, welche Antworten wozu fehlen, zumal die Initiatoren immer wieder  „Landauf und Landab“ verkündet, „Was der Einzelne nicht schafft, schafft die Gemeinschaft“.

Von welcher Gemeinschaft bitte ist die Rede?

Soll das eine Gemeinschaft sein, die blind ihren Managern folgt (oder den Vorstandsmeinungen), oder soll diese Gemeinschaft „fit“ gemacht werden, damit sie z.B. neue Förderzweck-Ideen einbringt und anregt.
Ist man bereit, den „Misstrauens-Filter“ Vertreterversammlung aufzugeben, weil selbst Aktiengesellschaften jedem Aktionär das Teilnahmerecht ermöglichen?
Will man wirklich das mündige Genossenschaftsmitglied oder nur seine Anteile?

Von welcher Marktwirtschaft bitte ist die Rede?

So sehr wir uns auch (politisch in unserem Lande) angestrengt haben, einen vielfältigen Wettbewerb in der Wirtschaft aufrecht zu erhalten (was letztlich stets „Gegeneinander“ heißt), gelungen ist das nicht. Kann es auch nicht, denn stets ist das Handeln von A. darauf ausgerichtet, B. auszuschalten. Das ist die Annahme des „Kampf-Modus“, von dem Darwin meint, dass so der Menschen „funktioniere“ und es zu des Menschen und unser aller Besten wäre. Wir sprechen hier von einem Prinzip, das hinter dieser Idee „Markt“ steckt. Und das heißt nun einmal „Gegeneinander“.

Schon irgendwie komisch, wenn ein Genossenschaftsverband, der das unternehmerische Miteinander als vernünftig erklärt, das unternehmerische „Gegeneinander“ stärken will. …

Als ob Herr Raiffeisen zu seiner Zeit, überhaupt eine Ahnung gehabt haben könnte, was heute „Markt“ heißt und wie es überhaupt „funktionieren“ könnte, als „Kooperationsunternehmen“ (Genossenschaft) in einer „Gegeneinandergesellschaft“ ohne wesentlichen „kooperativen Identitätsverlust“ existieren zu können.

Es entstehen daraus zwangsläufig enorme Identitäts- und Reibungsverluste, die meist nur auf Kosten der Mitglieder (Förderkultur) und der (inneren, gemeinschaftlichen) Führungskultur korrigiert werden können.
Weil dem – sozusagen „gesetzmäßig“ so ist, müssen – um als Kooperationsunternehmen überleben zu können (so z.B. die Annahme von Vorständen von Bankgenossenschaften) Anpassungsleistungen erfolgen, um mindestens zu überleben,  bzw. um „expandieren“ zu können. …
Deshalb würden wir auch nicht die Vorstände solcher Banken „kritisieren“ wollen. Das Problem liegt eher bei den Verbänden, die eine Politik der Anpassung vollziehen. Diese Anpassungssicht führt zwangsläufig dazu, dass genossenschaftliche Grundtugenden (Förderung, demokratische Führungskultur) zugleich zur Ignoranz  gesamtmitgliedschaftlicher bzw. gesamtgesellschaftlicher Folgen des Handelns von Genossenschaften führt.

Die Konsequenz:

Genossenschaften und (das derzeitige Konzept) Marktwirtschaft (Konkurrenzwirtschaft), können einfach nicht „friktionslos“ koexistieren.

Wir sagen nicht, dass Marktwirtschaft grundsätzlich problematisch ist.
Wir stellen jedoch nachdrücklich fest, dass die Prinzipien von Kooperation und Konkurrenz nicht ohne eine Art „(Übergangs-) Nachteilsausgleich“ parallel in einem dominant konkurrenzbezogenen  System funktionieren können.

Wird dieser Nachteilsausgleich nicht gesehen und gewährt, muss zwangsläufig das „schwächere“ System Schaden leiden!   

Und derzeit ist der kooperativ funktionierende Wirtschaftsbereich – wozu besonders Genossenschaften gehören – eindeutig (noch) ein recht kleiner Teil.

Statt – eingedenk dieser schwierigen Ausgangslage für Genossenschaften, „Ausgleichsforderungen“ an die Soziale Marktwirtschaft zu stellen, soll die vorfindbare Marktwirtschaft sogar noch „optimiert“ werden.

Damit schwächt die „Westwälder Erklärung“ die Position des Genossenschaftswesen, statt sie zu stärken!

Denn (noch) sind Genossenschaften erst ein recht kleiner Teil der Gesamtwirtschaft.
Um den (zahlen- und kräftemäßigen) Nachteil der „Kooperations-Seite“ auszugleichen, müssen erhebliche Korrekturen genau in Richtung „Stärkung der Schwächeren“ erfolgen.

Die „Westerwälder Erklärung“ verursacht jedoch das Gegenteil und wirkt damit geradezu schädlich für Genossenschaften!

„Mensch Raiffeisen“, wer hätte gedacht, dass deine Nachfolger dich so „ehren“ würden?!