Es ist immer wieder interessant, welche Fragen uns täglich erreichen. Es macht Freude auf sie einzugehen, weil sie meist das darstellen, was MENSCHEN bewegt. Die nachfolgenden Fragen wurden sämtlich aus dem Bereich gestellt, den man gemeinhin als "akademisch" bezeichnet. Wir haben die Hoffnung nie aufgegeben, dass eine Auseinandersetzung im wissenschaftlichen Bereich das Thema Genossenschaft über den "Strukturansatz" einmal hinausgehen könnte und zum KERN des Phänomens KOOPERATION durchdringt.
Denn eigentlich geht es doch nie um GENOSSENSCHAFT an sich, sondern um MENSCHEN, die sich der Struktur einer Genossenschaft bedienen, die sozusagen für sich und vielleicht auch allgemein gesehen, sinnvolle (Wirtschafts- Kultur- oder Sozial-) Ziele erreichen wollen. So gesehen ist dann eine Moderne Genossenschaft kaum auf einen allgemein Rechtsformvergleich zu reduzieren.
"Modern" heißt in diesem Sinne, Wertefragen nicht gänzlich auszublenden.
Und was wäre dann ein "Modernes Genossenschaftswesen"?
Vielleicht so etwas wie die Anbahnung einer neuen Form des Wirtschaftens, vielleicht so etwas, was Freude, Vertrauen, Selbstverantwortung, Mitwirkung oder TeamGeist der Mitwirkenden (MENSCHEN) nicht erst mühsam und künstlich erzeugen muss, sondern dies als integralen Bestandteil des Unternehmens sieht. Und der Erfolg - macht man sich zu Recht Sorgen?
Rückfrage: Warum sollte der ausbleiben, wenn man es Ernst meint und stimmig umsetzt?
Und die Form? Die ist dann eigentlich nicht viel mehr als das richtige (Form-)Mittel, um die vielen guten Absichten erfolgsbezogen umzusetzen.
Nur wenn vom MENSCHEN ausgehend, kooperative Intentionen gedacht, entwickelt und gemanagt werden, kommt so etwas wie Begeisterung auf, weil dann die Genossenschaft in der Tat die beweglichste Struktur ist, die dies ermöglichen kann.
Ein Blick in die Organisationsstruktur der meisten Verbände des Genossenschaftswesens spiegelt das Gemeinte wider. Die Hauptabteilungen heißen: Steuern, Prüfung, Recht, Organisation ... So etwas wie eine Abteilung "Führung in Kooperation(en)" ?
Eine wirklich interessante Frage an Verbände, die daran mitwirken könnten, so etwas wie einen "SOG" in Richtung Genossenschaft zu erzeugen - was auch mit dem Rückwind des UNO-Jahres 2012 (Jahr der Genossenschaften) augenscheinlich bisher nicht zu erzeugen war ...
Unsere Antworten werden möglichst beide Teile berücksichtigen. Nennen wir die eine Sicht "Verbändeblick" und die erweiterte Antwort, die Sicht "Genossenschaft 2.0". So hoffen wir am Besten Nutzen stiften zu können... Denn manchmal sind schon kleine Schritte äußerst wertvoll, vielleicht sogar eine "Brücke" zu mehr Neuem ...