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GENOSSENSCHAFTEN sind wichtiger Teil eines Modernen KOOPERATIONS-Wesens. Sie bilden die Struktur für einfaches, schnelles und effektives Zusammenwirken für MENSCHEN in unterschiedlichsten Situationen. Eine passende Struktur zu haben, ist eine gute Ausgangsposition. Wer in "GRUPPEN-VORTEILEN" denkt, hat ein wesentliches Prinzip von Kooperation (Coop) verstanden. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig an-gepasst werden. Danke für euere Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft. Koordination / Redaktion: Gerd K. Schaumann

02.11.2016

DEGP fordert Studiengänge für „Kooperationswissenschaft“


Der Trend zu mehr Kooperation benötigt auch mehr Qualifikationen

In allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft, sogar im Sport wird über mehr Kooperation nachgedacht. Unverkennbar werden dafür entsprechende Qualifikationen, besonders in Führungsfunktionen dringend benötigt. Die bisher recht eindeutige und ausschließliche Orientierung in Richtung „Konkurrenzwirtschaft“ soll deshalb durch eine hochwertige  Option „Kooperationswirtschaft“ ergänzt werden, um Chancengleichheit und echte  Wahlmöglichkeiten zu eröffnen. Der Genossenschaftssektor ist dafür nur ein Beispiel, aber dessen Bedarf an Managern mit entsprechenden Kooperations-Kompetenzen ist unverkennbar. Das gilt besonders auch für den Führungsnachwuchs.

Anlässlich des Fachsymposiums  „Mittelstand trifft Genosenschaft“ des Deutsch-Europäischen Genossenschafts- und Prüfungsverbandes (DEGP) in Jena, standen besonders Fragen der Kompetenz und Qualifikation im Mittelpunkt.

Zu Beginn der Veranstaltung fasst Gerd K. Schaumann (Vorstand DEGP) das Ziel zusammen:

1. Wir erkennen deutlich, dass sich immer mehr Menschen für kooperative Strukturen interessieren, weil diese den Prinzipien von Natur und ihrem Körper sehr nahe kommen. Beide zeigen uns täglich, wie effizient und effektiv Kooperation wirkt, wenn wir bewusst genug mit diesem „SmartCoop“ umgehen.

2. Wenn man Menschen befragt, was sie besonders an Kooperation interessiert, werden meist Werte  wie Vertrauen, Transparenz, Information und Verlässlichkeit genannt. Fragt man sie zu entsprechenden Werten bezüglich von Konkurrenz, fallen meist Begriffe wie Gegeneinander, Ausspielen, Verdrängung, und fehlende wirkliche Informationen. Auch wenn wir wissen, dass eine Befragung von 200 Menschen nicht repräsentativ ist, so kann man doch eine Tendenz mit  „kooperativen Sympathie“ erkennen.

3. Wir sind als Genossenschaftsverband selbstkritisch genug, um zu wissen, dass   
auch Genossenschaften - bezüglich wichtiger Kooperationselemente - noch nicht ihr Potenzial ausgeschöpft haben. Aber die Struktur Genossenschaft bietet erleichterte Voraussetzungen, diese weiter auszubauen. Andere Rechtsformen tun sich dabei sicherlich schwerer. …

4. Wir wollen keinen Mittelständler von einem Umstieg z.B. seiner GmbH in eine Genossenschaft überzeugen. Was wir zunächst jedoch wollen, ist Vorurteile wechselseitig abzubauen und man beginnt sich von einer „Entweder-Oder“- Position weg und eher zu einer „Sowohl als Auch“- Perspektive hinzubewegen.

5. Das Thema Kooperation ist kein Thema, was allein für Genossenschaften von Bedeutung ist. Kooperation als Konzept oder System verstehen zu lernen, dazu soll das Fachsymposium Verständnis und Verständigung bringen.

In diversen – rechtsformübergreifenden – Fachgruppen wurden vor allem Themen der Personalqualifikation diskutiert. Überraschend einig waren sich alle Fachgruppen in der Forderung, dass es erheblich an kooperativer Kompetenz und Qualifikation mangelt. Vor allem der Hochschulbereich wurde dazu diskutiert, denn dort gibt es bisher keine Studiengänge oder wenigsten Studienfächer, in denen systematisch zum Thema Kooperation geforscht oder qualifiziert wird. Gleichermaßen problematisch sehe es im gesamten Weiterbildungssektor aus. Auch die Bundesagentur für Arbeit sei auf dieses Thema nicht eingestellt. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: Fragen sie mal einen „Headhunter“, ob er oder sie im Vermittlungs-Portfolio eine Führungskraft anzubieten habe, die besondere Kenntnisse oder Erfahrungen mit Kooperationssystemen haben. Sie werden dort nur „Fehlanzeige“ hören.
Anlass zur Resignation?
Mitnichten, die Teilnehmer zeigten echte „Mittelstands-Qualitäten“ (wie ein anderer Teilnehmer bemerkte) und gingen dazu über, sich nicht lange damit aufzuhalten, was „fehlt“, sondern sich dem zuzuwenden, was jetzt nötig ist, um mehr Kooperations-Sachverstand in die Unternehmen zu bringen.

Lothar Kühne (Vorsitzender des DEGP-Verbandsrates) übernahm die Aufgabe, die verschieden Lösungsvorschläge zu strukturieren. Sein „charmanter“ Hinweis: „Wir sind zwar nicht der Gesetzgeber, aber wir kennen davon einige“, deutete die Richtung an, zu der letztlich auch die Teilnehmer – fast – einstimmig votierten:
Der DEGB wurde aufgefordert, im direkten Kontakt zu Ministerien und Wirtschaftspolitikern aller Fraktionen des Bundestages, mit entsprechend positiver „Lobby-Arbeit“ zeitnah zu beginnen.

Ergänzend dazu konkretisierte Gerd K. Schaumann mit folgenden Hinweisen:

A. Der DEGP ist sich mit dem MMW Bundesverband der Cooperationswirtschaft e.V. einig, dass nunmehr auch Universitäten und Hochschulen gefordert sind, Studiengänge mit kooperationswissenschaftlichen Grundlagen zu entwickeln.

B. Deshalb ist es wichtig, die Initiative auch zugleich der Kultusministerkonferenz (KMK) zuzuleiten.

C. Wir sprechen bewusst davon, das Thema Kooperationswissenschaften nicht nur in wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge zu integrieren, sondern in möglichst alle Studiengänge und verstärkt auch dazu die Ergebnisse zu publizieren.

C. Wenn die Menschen in unserem Land bisher sich eher mit einer „konkurrierend“ aufgestellten Wirtschaft und Gesellschaft auseinandergesetzt haben, bedarf es nunmehr einer wirksamen kooperativen OPTION. Wir sprechen bewusst nicht von einer Alternative, sondern einer Option, um damit deutlich zu machen, dass jeder Bürger, jede Bürgerin, sich frei entscheiden und frei wählen soll, welcher Richtung man mehr Vertrauen schenken will.

Das Votum des Fachsymposiums wurde entsprechend erweitert und der DEGP gebeten, weitere Veranstaltungen zu organisieren. Das nächste Symposium wird den Namen „Mittelstand – Plus Coop oder Geno?“ haben, als Veranstaltungsort ist Hildesheim vorgesehen.          

Link zur Presseveröffentlichung:


http://www.newsmax.de/degp-fordert-studiengnge-fr-kooperationswissenschaft-pressemitteilung21574.html