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GENOSSENSCHAFTEN sind wichtiger Teil eines Modernen KOOPERATIONS-Wesens. Sie bilden die Struktur für einfaches, schnelles und effektives Zusammenwirken für MENSCHEN in unterschiedlichsten Situationen. Eine passende Struktur zu haben, ist eine gute Ausgangsposition. Wer in "GRUPPEN-VORTEILEN" denkt, hat ein wesentliches Prinzip von Kooperation (Coop) verstanden. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig an-gepasst werden. Danke für euere Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft. Koordination / Redaktion: Gerd K. Schaumann

27.05.2015

Kleinanleger-Schutz, Genossenschaften und WirMarkt-Chancen (2)

Frage:

Ich zeige Menschen auf, wie sie ihr Geld bestmöglich anlegen können. Dabei ist Rendite und Sicherheit gleichrangig. Weil immer mehr Menschen ihr Geld in Genossenschaften anlegen wollen, gehören auch mehrere Genossenschaften zu meinen Geschäftspartnern. …
Mit dem Kleinanlegerschutzgesetz hat der Gesetzgeber „den Weg in Genossenschaften“ quasi ausgeschlossen, sofern die Vermittlung gegen „Provision“ erfolgt …
Diese Entscheidung ist mir völlig unverständlich. …
Bedeutet das für mich, dass ich keinerlei Möglichkeiten habe, Menschen für Beteiligungen an Genossenschaften zu interessieren? …
   
             

Die WM-Coop-Antwort:

Teil 2


Für eine Energiegenossenschaft könnte das z.B. heißen:

Zunächst ein ganzheitliches „Energie-Förder-Volumen“ zu definieren. Dazu könnte alles gehören, was z.B. Kosten für Energie mindern hilft, oder/und alles, was an Energie „verdienen“ lässt. Letzteres ist sicherlich nicht nur auf Rendite zu begrenzen …

Wir erkennen hier wichtige Merkmale von Cooperation:

·         Eine Genossenschaft ist immer zugleich eine Gruppe, wie groß oder klein sie auch sein mag.
·         Und Gruppen sind für alle Anbieter stets interessant. Daraus überzeugende „Gruppen-Vorteile“ zu entwickeln und diese Vorteile den Mitgliedern anzubieten, macht regional und überregional viel Sinn.

Die Überleitung von der „Individual- zur Gruppen-Sicht“ ist sehr wahrscheinlich ein wesentliches Element, was sowohl für Anbieter, wie auch für Vermittler völlig neue Sichtweisen und damit nachhaltige Perspektiven entwickelt.

Deshalb hat MMW Bundesverband Cooperationswirtschaft e.V. das Projekt „WirMarkt“ mit initiiert (www.wir-markt.de).

Hierbei geht es z.B. darum, Zukunftsentwicklungen an Märkten vorwegzunehmen, wie diese durch zeitnahe Veränderungen via Medien und Internet ausgelöst werden.
Studien zeigen deutlich, den enormen Wandel im Handel auf. Einzelhandel in der jetzigen Form wird es immer weniger geben. Mit dem Begriff „Dropshipping“ versucht der Großhandel auf die Entwicklungen zu reagieren. Führt das etwa zu einer Entwicklung wie:
Ein Vertrieb in der „alten Form“ könnte sich - mehr oder weniger schnell – demnächst quasi „erledigt“ haben.

Doch das Grundanliegen aller Anbieter – so paradox das klingen mag – bliebe danach nicht nur bestehen, sondern könnte wahrscheinlich sogar noch wachsen. Und dies Grundanliegen heißt jetzt und später:

·         Wie treffen die potenziellen Anbieter ihre potenziellen Nachfrager?

Schon heute werden mit Hilfe verschiedenster Marketing-Aktivitäten – mit immer mehr Versprechungen - neue Modelle kreiert, die inzwischen tendenziell 100 Mrd. EURO beanspruchen, ohne jedoch damit wirklich für die (kleineren) Anbieter etwas zu lösen.

Die Tendenz: „Koordination“ von Angebot und Nachfrage wird immer mehr eine Angelegenheit von viel Geld bei geringer Erfolgsprognose.

Der gesamte Mittelstand und kleinere Unternehmen können dabei einfach nicht mithalten. Aber sie müssen, sonst werden sie vom Markt „ausscheiden“….

Genossenschaften sind Teil dieser mittelständischen Gruppen – mit einem kleinen Unterschied:

·         Seit einiger Zeit steigen sie in der Akzeptanz und Vertrauen bei den Menschen (Nachfrager) stetig und dynamisch an, Genossenschaften sind sozusagen „in“.

Es wäre unklug, Genossenschaften mit dem „auszustatten“, was – mehr oder weniger positiv – bei anderen Rechtsformen angemessen sein könnte. Hierzu zählt auch der Begriff „Marketing“ („Markt machen“). Marketing.

Wir wählen dafür lieber die Bezeichnung „Coopting“. Wie sich das von Marketing unterscheidet erläutern wir später.

Das „WirMarkt-Projekt“ vereinfacht erklärt, bedeutet:

·         Die WirMarkt eG ist ein reines „Informations-Portal“ für Nachfrager und Anbieter. Sie handelt nicht, verkauft nicht, erhält auch keine Provisionen.
·         Um WirMarkt-Mitglied zu werden, bedarf es der Zeichnung von einem Geschäftsanteil mit lediglich einem Wert von 1,00 Euro (!) – einmalig.
·         Wer jemanden für den WirMarkt empfiehlt, hat garantiert keine Berührung mit einer „Kapitalanlage“ gehabt …
·         Ziel ist es, die WirMarkt eG zur größten deutschen „Verbraucher-Bewegung“ aufzubauen. „Verbraucher“ können natürlich auch Unternehmen sein.
·         Alle Anbieter – vorzugsweise Genossenschaften – treffen also dort ihre potenziellen Nachfrager. Dazu bedarf es keines Marketings, sondern des – neuen - Cooptings.
·         WirMarkt wird sukzessive in regionalisierte Einheiten unterteilt werden, die - sukzessive - alle von einem oder mehreren sog. „WM-Cooptern“ betreut werden.
·         Die WM-Coopter betreuen die Anbieter und potenziellen Anbieter bei WirMarkt umfassend und nachhaltig. Sie übernehmen dabei durchaus zum Teil Funktionen des früheren Marketings, jetzt jedoch „gruppenbezogen“.
·         WM-Coopter sind sozusagen Dienstleistungs-Partner für Anbieter auf dem Gruppenmarkt (WirMarkt).
·         In welcher Form sie dazu von den Anbietern „entlohnt“ werden, stimmen sie individuell mit diesen ab.
·         Nehmen wir – beispielhaft – an, dass eine Energiegenossenschaft neue Mitglieder sucht. Sie präsentiert dazu vor allem ihren „Förderzweck“ auf dem WirMarkt-Portal und stellt dazu die Vorteile der Genossenschaft dar.
·         Da der WirMarkt ein (Groß-) Gruppen-Markt ist, müssen diese Gruppenvorteile für die WirMarkt-Mitglieder gut ersichtlich und leicht nachvollziehbar sein. Beispielhaft könnten niedrigere Eintritts- oder Verwaltungskosten – oder was auch immer – angeboten werden.
·         Dies – für den Anbieter - zu gestalten ist z.B. auch eine Aufgabe des WM-Coopters.
·         Der „WM-Coopter“ arbeitet fast wie ein „Router“, er verbindet einfach intelligent Chancen – sozusagen Anbieter-Vorteile mit Nachfrager-Vorteilen - miteinander …

Für eine Genossenschaft (als Anbieter) von Förderzweck-Vorteilen kommt es darauf an, dass viele Menschen (Nachfrager) von den Förderangeboten erfahren.

Auch das spricht für das WirMarkt-Konzept, denn:

A.   Mitglieder der WirMarkt eG kennen „Fördern“ aus der eigenen Genossenschaft.
B.   Mitglieder der WirMarkt eG erwarten also gerade – von einer „Anbieter-Genossenschaft“ – genau das, was sie schon kennen.
C.   „Anbieter-Genossenschaften“ können mit diesem positiven „Wiedererkennungs-Wert“ sogar noch weiter „punkten“, d.h. ihr „Produkt“ (Mitgliedschaft z.B. in einer Energiegenossenschaft) noch attraktiver machen, dadurch dass sie z.B. ein „Förderzweck-Rating“ durchführen. 

Unter „KASCHG-Kriterien“ angeschaut, erkennt man sofort, dass WirMarkt mit dem KASCHG keine Berührung hat.

Warum ist das so?

a.   Es findet – im eigentlichen Sinne - kein „Vertrieb“, sondern „Coopting“ statt.
b.   Der „Vertrieb“ wirkt also wie eine Art „Router“, dessen Aufgabe es ist, den „Findungsprozess“ mittels der „WirMarkt-Plattform“ so effektiv wie möglich zu gestalten.
c.   Ein Zahlen von  „Provisionen“ oder „leistungsabhängige Vergütungen“ sollte beim „Coopting“ durch Betreuungs-Entgelt ersetzt werden.
d.   Da das WirMarkt-Mitglied auch möglichst langfristig von seinem „WM-Coopter“ (regional oder sektoral) betreut wird, baut sich sozusagen hier ein ständig wachsender, vielfältig zusammengesetzter Betreuungsbestand auf, an dem der „WM-Coopter“ langfristig partizipiert (Betreuungs-Entgelt).  
e.   Im Idealfall wird der „Vertrieb“ (Coopting / Coopter) noch nicht einmal direkt für die anbietende Genossenschaft tätig, zumindest nicht unbedingt „ausschließlich“.
f.    Weil der „WM-Coopter“ zugleich für eine Vielzahl von Anbietern tätig ist, entsteht auch kaum so etwas wie „Verkaufs-Druck“.
g.   Mittels dieses Konzeptes ist die Genossenschaft nunmehr auch in der Lage zu „steuern“, wieviel „Zuwachs“ an Mitgliedern sie in welchem Zeitraum benötigt. …

Dieses „Coopting-Konzept“ ist natürlich auch außerhalb des WirMarktes, also in einer einzelnen Genossenschaft selbst einsetzbar. Dazu sollte jedoch das „Förder-Konzept“ der handelnden Genossenschaft weit genug ausgelegt ist. …

In Bezug auf eine einzelne Genossenschaft hat der jedoch WirMarkt mehrere Vorteile (auf die bereits in anderen Beiträgen eingegangen wurde)

„Coopting“ im WirMarkt hat jedoch einen besonderen Vorteil:

Genossenschaften (Anbieter) finden im Spektrum der anderen „Leistungs-Anbieter“ vielfältige Anregungen und Möglichkeiten, den eigenen Förderzweck weiter zu optimieren …

Resümee:

Auch wenn es – zunächst – recht aussichtslos erscheinen mag, dass Genossenschaften den „Folgen“ des KASCHG entgehen könnten, sollten wir erkennen, dass das so nicht einzutreten braucht.

In jedem Fall gibt es durch das WirMarkt-Konzept ein erstes „Durchatmen“: Damit ist sichergestellt, dass Genossenschaften auch künftig weiterhin auf der „Hit-Liste“ von Menschen bleiben und sich gut entwickeln können. …
Und außerdem bringt WirMarkt:
Jetzt können natürlich auch andere Möglichkeiten in aller Ruhe „ausgelotet“ werden …

Wir sehen einfach keine Konkurrenz. Denn es ist genug Platz für alles Gute in Gemeinschaft und für Cooperation …