Was wäre zu beachten, damit eine Genossenschaft anderen Unternehmensformen überlegen ist?
Eine Genossenschaft ist auf KOOPERATION der MENSCHEN angelegt. Um erfolgreich und effektiv zu kooperieren bedarf es eines höchstmöglichen Konsens des Interesse der Mitwirkenden.
Dies wird von den Initiatoren meist nur recht oberflächlich darin vermutet, dass bereits ausreichend sei, wenn man sich über das gemeinsame Unternehmensziel verständige.
Natürlich haben wir dann eine Rechtsform erfolgreich gegründet, aber keineswegs bereits das entwickelt, was wir als den entscheidenden VORTEIL einer Genossenschaft bezeichnen:
- Das kooperative Gen
Das ist nun nicht zu rügen oder zu kritisieren, denn das entspricht etwa dem Gründungs-Alltag. Das könnte jedoch Grund dafür sein, dass es Genossenschaften (noch) nicht gelingt, die potenziell mögliche Überlegenheit zur real messbaren Entfaltung zu bringen.
Sie wären überrascht, wenn Sie genauer nachspüren würden, wie "deckungsgleich" der Grundkonsens der Mitglieder (aber auch der Organe) wirklich ist, bzw. wie hoch die (verschenkten) Reserven sind ....
Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass ein Deckungsgrad von (relativ stabil) 50% bereits eine herausgehobene Größe ist.
Ganz sicher liegt diese in anderen Unternehmensformen noch weit unter 50%, besonders im Verhältnis von Eigentümern und Mitarbeitern.
Aber genau in diesem "kooperations-synchronen Deckungsgrad" leiegt die Chance jeder Genossenschaft, z.B. die erwünschten Marktvorteile zu verwirklichen....
Was wäre zu tun?
- Gründer und Initiatoren von Genossenschaften sollten mehr Zeit dafür aufwenden, einen hohen Konsensgrad in den wichtigsten Zielen anzustreben. Es reicht eben nicht aus, eine Gründungsveranstaltung auf Fragen der Organwahlen, Satzung, Geschäftsordnungen und Protokolle zu reduzieren. (Die Situation: Rechtfragen dominieren den Gründungsprozess - als ob diese es wären, die den Geschäftserfolg ausmachen würden ...)
- Bestehende Genossenschaften werden nicht umhinkommen, die Kommunikation zur und mit der Mitgliedschaft in Richtung Konsensbildung zu intensivieren. ( Die Situation: Generalversammlungen werden von Formalabläufen dominiert, die alle sicherlich notwendig sind, aber nur wenig erfolgsorientiert wirken. Viele Genossenschaften reduzieren sich quasi auf diesen Formalablauf und wundern sich dann über mangelnde Teilnahme und fehlende Potenzialentfaltung ihrer Genossenschaft).